Auch jüdische Mitglieder in Fußballvereinen wurden damals verfolgt, diskriminiert und ermordet. So forderten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Süddeutsche Fußballverband die Vereine auf, ihre kommunistischen und jüdischen Mitglieder auszuschließen.
Stellvertretend für jene Verfolgten stehen Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern München von 1913 bis 1914, von 1919 bis 1933 sowie von 1947 bis 1951, und der vielfache deutsche Nationalspieler Julius Hirsch, der für den Karlsruher FV und die SpVgg Fürth spielte und 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Sie legten die Mitgliedschaft in ihren Clubs von sich aus nieder, um dem Ausschluss zuvor zu kommen. Viele taten es ihnen gleich und wollten so unter anderem auch ihren Club schützen.
Nach der nationalsozialistischen Diktatur arbeitete der deutsche Fußball seine Vergangenheit Schritt für Schritt auf und wandte sich den Opfern, ihren Familien und Hinterbliebenen zu. Heute erinnert die deutsche Fußballfamilie an ihre verfolgten und ermordeten Mitglieder. So veranstaltet die DFB-Kulturstiftung zum 75. Jahrestag der Deportation von Julius Hirsch im März 2018 eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. Die DFL Deutsche Fußball Liga hat den Fanprojekten und Fanbeauftragten im März 2017 zum zweiten Mal eine Fortbildung zum Thema „Erinnerungskultur und politische Bildung“ angeboten. Außerdem unterstützt die DFL über ihren „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur (PFiFF)“ zahlreiche Projekte, die sich mit Rechtsradikalsimus und den Verbrechen während der NS-Zeit beschäftigen. Durch die DFL Stiftung und deren Projekt „Lernort Stadion“ vermittelt der Profifußball Jugendliche für politische Bildung und Wissen über den Holocaust, Rassismus und Diskriminierung.
In von DFB und DFL unterstützten Fanprojekten öffnen sich zudem bundesweit Jugendliche und Verantwortliche für die Geschichte des deutschen Fußballs zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie sprechen mit Zeitzeugen, besuchen Gedenkstätten und nehmen teil, wenn ihr Club sogenannte „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die Verfolgung der Juden verlegt. Der „Julius Hirsch Preis“ ehrt alljährlich ihr Engagement, das auch aufmerksamkeitsstarke Choreografien in den Stadien umfasst.