MSV-Trio heiß aufs Halbfinale gegen Italien

Wagner, Ede und Ben-Hatira hoffen auf den EM-Titel

Seine persönliche Situation will Sandro Wagner in den Hintergrund gestellt wissen. „Hier geht es für uns alle um den EM-Titel, den wir nur als Team holen können“, sagt der Stürmer des MSV Duisburg, der mit dem deutschen U-21-Nationalteam bei der Europameisterschaft in Schweden das Halbfinale erreicht hat. Gemeinsam mit seinen MSV-Kollegen Chinedu Ede und Änis Ben-Hatira hofft Wagner auf einen Einsatz am Freitag (20.45 Uhr) in der Vorschlussrunde gegen Italien.

 

In den ersten Turnier-Partien hatte Wagner noch wenig Gelegenheit, zu zeigen, was er kann. Lediglich in der Schlussphase des 2:0-Sieges über Finnland kam er im zweiten Gruppenspiel zum Einsatz. Gegen Spanien (0:0) und England (1:1) wartete er vergeblich auf ein Signal von Coach Horst Hrubesch. „Ich kann den Trainer verstehen, er hat viele gute Spieler und die Qual der Wahl“, sagt Wagner, der den Teamgeist pflegt und nicht laut meckern will. Eine gewisse Unzufriedenheit mag man ihm aber verzeihen. „Natürlich würde ich lieber spielen, ansonsten wäre ich hier wohl auch fehl am Platz“, sagt er.

 

Obwohl der Duisburger der einzige gelernte Angreifer in Hrubeschs Kader ist, muss er warten. Wagner wurde schlichtweg ein Opfer des Systems. Hrubesch setzt auf eine Offensive mit Hang mit Flügelspiel und vertraut im Angriffszentrum auf die „ungelernten“ Spitzen Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg) und Mesut Özil (Werder Bremen). „Wir wollen die Gegner unten rum ausspielen“, meint der Coach. Der 1,94 Meter große Wagner, zu dessen Stärken unter anderem das Kopfballspiel zählt, passt momentan nicht ins Konzept. „Sandro trainiert aber sehr gut, er ist eine Option“, meint Hrubesch.

 

Weil der Trainer zugleich ankündigte, dass es auch im Halbfinale am Freitagabend in Helsingborg keine System-Änderung geben werde, muss Wagner aber wohl weiter zusehen. „Meine Chancen auf einen Einsatz sind nicht gestiegen“, glaubt er. Es ist allerdings auszugehen, dass der ehemalige Bayer erste Wahl ist, wenn Hrubesch mal die Brechstange herausholen muss und einen Stoßstürmer benötigt. Dejagah und Özil wären zudem nach der nächsten Gelben Karte in einem möglichen Finale gesperrt. „Alle müssen sich bereithalten, wir sind in der Kaderbreite gut besetzt“, sagt Hrubesch.

 

Nach jedem Spiel soll Wagner sich bei MSV-Trainer Peter Neururer telefonisch melden. Nach der EM wird dann besprochen, wie viel Extra-Urlaub der Stürmer erhält. Kommt die deutsche Mannschaft bis ins EM-Finale am 29. Juni in Malmö, wird Wagner wohl erst Mitte Juli wieder beim MSV einsteigen.

 

Auch Änis Ben-Hatira und Chinedu Ede fiebern dem Halbfinale entgegen. Ben-Hatira rückte bereits gegen England in die Startformation und bemühte sich, auf der linken Seite Akzente zu setzen. Sein Leihvertrag bei den Zebras läuft zum 30. Juni aus. MSV-Sportdirektor Bruno Hübner will den Leihvertrag mit dem Mittelfeldspieler aber gerne verlängern. „Das müssen die Vereine klären, ich konzentriere mich nur auf die EM“, sagt Ben-Hatira.

 

Ede musste sich zu Beginn des Turniers mit Wadenproblemen herumschlagen und absolvierte mit den Physiotherapeuten viele Extraschichten. Mittlerweile ist der Mittelfeldspieler wieder in Training und hofft auf seine Chance. Zwei Möglichkeiten auf dem Weg zum Titel gibt es noch.

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