Am letzten Tag des Trainingslagers sprach Zebra-TV mit U21-Europameister Sandro Wagner über die Erlebnisse bei der EM, die Auszeichnung zum Tor des Monats Juni und die Stimmung Team.
Sandro, zunächst einmal Glückwunsch zum Titelgewinn bei der U21-EM in Schweden. Wie war die Zeit für dich und welche emotionalen Erlebnisse hattest du dort?
Die ganze Zeit war einfach aufregend. Von der Vorbereitung am Tegernsee und in Hannover, bis hin zum Finalspiel habe ich mich immer weiter entwickelt und bin persönlich gereift. Es waren harte Wochen, aber wir haben alle für ein Ziel gearbeitet und können es immer noch nicht fassen, dass wir es am Ende erreicht haben. Die Erlebnisse und die emotionalen Momente werde ich in meinem Leben sicherlich nicht mehr vergessen. Am Anfang war es sicherlich schwer für mich, da ich damit gerechnet hatte zu spielen, aber leider keine Einsatzzeiten bekam. Aber ich habe mich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und mich mit den beiden Toren im Finale selbst belohnt.
Die Zuschauer der ARD Sportschau haben dich ebenfalls belohnt. Du wurdest für deinen Treffer zum 4:0 gegen England zum Tor des Monats Juni gewählt und dafür ausgezeichnet. Wie sehr hat dich dies überrascht und zugleich auch gefreut, als du nach dem Testspiel am Samstag gegen Prag davon erfahren hast?
Mein Schwiegervater hat mich während meines kurzen Mallorcaurlaubes darüber informiert, dass ich nominiert wurde. Als ich dann auch noch die Auszeichnung bekommen habe, habe ich mich natürlich gefreut. Ich hätte es aber auch Andi Beck gegönnt, da sein Treffer enorm wichtig war. Sicherlich waren die beiden Dinge jetzt Highlights in meiner noch jungen Karriere, aber jetzt will ich mit dem MSV in dieser Saison ein weiteres Highlight erleben. Wenn das klappt, kann ich mit meinem ersten zwei Profijahren durchaus zufrieden sein.
Müssen die Duisburger Fans jetzt Angst haben das Sandro Wagner abhebt?!
Ich weiß wo ich her komme und bin ein bodenständiger Typ. Meine Freundin und meine Familie werden mir helfen, falls sich dies ändern sollte, aber derzeit brauche ich keine Hilfe, denn ich habe mich selbst schon oft genug darüber aufgeregt, wenn junge Spieler nach dem ersten kleinen Erfolg gleich abgehoben sind. So möchte ich nicht werden und deshalb braucht auch keiner Angst darum haben.
Wie wichtig ist der „Teamspirit“, um einen Titel zu holen, oder ein Saisonziel zu erreichen und in wie weit siehst du da einen Unterschied zur vergangenen Saison?
Mit dem großen Kader von knapp über 30 Leuten, war es unmöglich eine gute Stimmung in der Mannschaft aufzubauen. Wenn wir elf gegen elf gespielt haben mussten immer noch ein paar Leute separat am Rande trainieren. Dadurch bekommt man sicherlich nicht das Gefühl zur Mannschaft zu gehören. Mit dem kleinen Kader, den wir derzeit haben, können wir konzentriert und engagiert arbeiten und wir halten alle gut zusammen. Deshalb glaube ich auch, dass wir uns diese Saison ganz anders präsentieren werden. Denn wir haben alle gesehen, was man erreichen kann, wenn man als Einheit auftritt. Dann entscheidet nicht nur die Qualität, sondern auch der Wille zu kämpfen. Ich bin schon überrascht, dass wir jetzt endlich eine Einheit sind und endlich ein eingeschworener Haufen werden.
Die sportliche eitung will das offizielle Saisonziel erst nach Abschluss der Kaderplanung bekannt geben. Wie definierst du das Saisonziel aus deiner Sicht?
Wir Spieler müssen das ausgegebene Ziel letztendlich erreichen und uns allen ist klar, dass die 1. Bundesliga unser Anspruch sein muss und deswegen wollen wir schnellst möglich wieder hoch. Vielleicht wurde in der Vergangenheit zu viel geredet und jetzt müssen wir uns einfach zusammenreißen und von Spiel zu Spiel schauen und versuchen diese zu gewinnen. Dann werden wir am Saisonende schon sehen wo die Reise für uns hingeht.
Das komplette Interview mit Sandro Wagner (knapp 5 Minuten) können Sie wie gewohnt bei Zebra-TV sehen. Wir empfehlen allen DSL-Kunden den Klick auf DSL2, um die bessere Bildqualität nutzen zu können. Viel Spaß dabei!
