Die schönsten MSV-Siege gegen die Mannschaft aus Gelsenkirchen / Teil 1

Mit gleich drei Spielen binnen zwei Monaten begann 1929 die faszinierende Geschichte der Ruhrpott-Duelle zwischen dem MSV und Schalke 04, die am 21. Mai 2011 mit dem DFB-Pokalfinale einen imposanten Höhepunkt erleben wird. Wir haben die schönsten MSV-Siege gegen Schalke 04 gesammelt. Die heutige Zebra-Zeitreise startet im Jahr 1929 und endet 1965.

2. Juni 1929
Krämers Konter in die DM-Endrunde

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte konnte der MSV als Niederrheinmeister, der in vier (!) Entscheidungsspielen gegen RW Oberhausen ermittelt wurde, um die westdeutsche Meisterschaft spielen. Gegen Schalke setzte es im ersten Vergleich zwar eine 2:3-Pleite, doch durch Siege über SuS Hüsten, SpVgg Herten und Borussia Mönchengladbach hatten die Zebras die Chance, mit einem Erfolg im nächsten Match gegen Schalke die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu erreichen.
Schalke lief am 2. Juni 1929 mit seinen Stars Fritz Szepan und Ernst Kuzorra auf, doch der MSV überrollte den Kontrahenten im Essener Uhlenkrug-Stadion geradezu. Walter Spierling, Heinrich Klein und Gerd Scheepermann trafen zur 3:0-Führung. Als Schalke auf 2:3 verkürzen konnte, schloss Meiderichs Mittelstürmer Walter Krämer in der 83. Minute vor 25.000 Zuschauern einen Konter zum 4:2-Endstand ab. Das offizielle – und eher unbedeutende - Endspiel um die „Westdeutsche“ gegen die punktgleichen Schalker verlor der MSV zwar mit 1:2, doch die Sensation war perfekt. Als West-Zweiter qualifizierten sich die Zebras für die DM-Endrunde und waren im Konzert der Großen angekommen.

29. Februar 1964
Der „Boss“ machte kurzen Prozess

Wenn es drauf kam, dann fackelte der „Boss“ nicht lange. Das war 1954 im WM-Finale in Bern so – und auch viele Jahre später, als sich Helmut Rahn das Zebra-Trikot überstreifte. Der 34-jährige „Boss, der vom SC Enschede zum MSV gewechselt war, unterstrich seinen Stellenwert nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Als Stimmungskanone riss er die junge Mannschaft immer wieder mit. Am 29. Februar 1964 erzielte der Weltmeister beim 3:0 des MSV über Schalke das vorletzte Pflichtspieltor seiner Karriere. Schalke rangierte in der Bundesliga-Auftaktsaison im Tabellen-Mittelfeld, während der MSV mit Trainer „Riegel-Rudi“ Gutendorf Triumphe am Fließband feierte. Prunkstück war die Abwehr, doch ebenso sorgte der Angriff mit Werner „Eia“ Krämer, Heinz Versteeg und Helmut Rahn für Furore.
Mit Schalke machte das Sturm-Trio kurzen Prozess. Krämer war nach Zuspiel von Lulu Nolden schnell zum 1:0 erfolgreich, ehe Rahn in der 19. Minute auf Pass von Werner Lotz das 2:0 markierte. Versteeg schaffte schon in der 55. Minute das 3:0. 42.000 Zuschauer drängten sich ins Duisburger Stadion und sahen einen der letzten großen Auftritte Rahns.

5. Dezember 1964
Noldens Doppelpack vom Punkt

Manchmal juckt es Ludwig Nolden noch in den Füßen. Besonders, wenn sein MSV einen Elfmeter zugesprochen bekommt, schaut der Mann, den alle „Lulu“ nennen, genau hin. Kein Wunder, denn vom Strafstoßpunkt schaffte Nolden einen Rekord, der seinesgleichen sucht. Zwischen 1963 und 1966 verwandelte er alle 15 Elfmeter, die er in der Bundesliga für die Zebras ausführte, souverän. Fehlschüsse waren nicht vorgesehen.
Am 5. Dezember 1964 langte „Lulu“ gleich doppelt zu. Schalke war zwar in der 15. Minute durch Werner Grau in Führung gegangen, doch danach lief das Spiel nur noch Richtung S04-Tor. Als der Ex-Duisburger Friedel Rausch einen Scharfschuss nur mit der Hand abwehren konnte, verwandelte Nolden den fälligen Strafstoß zum 1:1 (58.). Neun Minuten später war er zur Stelle, nachdem Rudi Schmidt regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Der MSV hätte vor 22.000 Fans höher gewinnen können, beließ es aber bei Noldens Doppelpack.

27. August 1965
Noldens Fehlschuss? Wiederholung!

In der gesamte Bundesliga-Historie gab es nur einen Torwart, der einen Elfmeter von Meiderichs Ludwig Nolden parieren konnte. Der Schalker Keeper Josef Broden hatte aber keine Gelegenheit, sich darüber zu freuen. Broden hielt am 27. August 1965 zwar gegen Elfmeterkönig Nolden, weil aber der Schalker Klaus Fichtel zu früh in den Strafraum gelaufen war, ließ Schiedsrichter Rudolf Schreiner den Strafstoß wiederholen. Diesmal versenkte „Lulu“ abgebrüht zum 4:1-Zwischenstand. Nolden blieb „Mister 100 Prozent“.
5:1 endete das Match, bei dem der MSV den 40.000 Zuschauern im Wedau-Stadion eine wahre Gala bot. Mit der starken Mittelfeldachse Heinz van Haaren und „Eia“ Krämer dominierte der MSV das Match nach Belieben. Neben Nolden und van Haaren erzielten Werner Lotz, Carl-Heinz Rühl und Heinz Versteeg die weiteren Tore.

to be continued

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