Den Aufstieg hatten die Aachener nicht unbedingt ins Visier genommen, doch auf eine wesentlich bessere Zwischenbilanz, als jene, die jetzt zu Buche steht, hatten sie bei der Alemannia schon gehofft. Ähnlich wie der MSV Duisburg stehen auch die Kaiserstädter nach einem Fehlstart unter Zugzwang und wollen sich möglichst schnell aus der Abstiegszone entfernen.
Das Duell im Tivoli-Stadion am Sonntag, 6. November 2011 (Anstoß 13:30 Uhr), verspricht pure Spannung und ist ein ganz besonderes Jubiläum: Es wird das 1000. Zweitligaspiel der Aachener Geschichte.
Saisonverlauf
Der Saisonstart wurde total in den Sand gesetzt. Die ersten vier Spiele wurden allesamt verloren, anschließend wurden mit drei Remis die entsprechenden Punkte gewonnen. Friedhelm Funkel schaffte als Nachfolger von Peter Hyballa am 12. Spieltag beim 3:1 über Ingolstadt den ersten Saisonsieg. Nach dem unglücklichen 0:1 in Bochum ist die Alemannia aber wieder auf den 18. Platz zurückgefallen.
Die Ausgangslage
Mit einer sehr jungen Mannschaft hatte Peter Hyballa einen einstelligen Tabellenplatz angepeilt. Das Unternehmen misslang – zumindest, was Hyballa betrifft. Der Coach musste bereits nach dem 7. Spieltag gehen. Längst haben Sportdirektor Erik Meijer und Co. die Ziele korrigiert: Es geht um den Klassenverbleib.
Trainer & Team
Wie alle Duisburger wissen, gilt Friedhelm Funkel als Experte für knifflige Angelegenheiten. Seit dem 20. September ist der frühere MSV-Coach bei der Alemannia im Amt und bestimmt der richtige Mann, um das Team ins sichere Gefilde zu bringen. Schließlich tummeln sich bei den Kaiserstädtern starke Spieler. Stürmer Benjamin Auer ist immer für mindestens ein Tor gut, dazu wirbelt in der Offensive David Odonkor; ein deutscher WM-Held von 2006. Auch Defensivakteure wie Tobias Feisthammel oder Timo Achenbach haben schon mehrfach ihre Klasse bewiesen.
Stärken & Schwächen
Coach Funkel hat der Mannschaft wieder eine gewisse Portion Stabilität verliehen. Zwischen dem 5. und 8. Spieltag wurden vier 0:0 geholt. Die Defensive steht, aber im Sturm steckt der Wurm. Wenn erst das Selbstvertrauen zurückkehrt, können Sturmspitze Auer und Co. aber auch dieses Manko beheben.
Historie & Gegenwart
Spiele auf dem Tivoli sind Kult. Das galt für das ehemalige enge Stadion besonders. Doch auch in der Nachfolge—Arena, in der die Alemannia jetzt ihre dritte Saison bestreitet, kann die Stimmung prächtig sein. Der ungewöhnliche Name des Stadions ist übrigens einem früheren großen Landgut in der Nähe entlehnt, dessen Park an die Gärten der mittelitalienischen Stadt Tivoli erinnerte. Die Aachener Fangemeinde ist gewachsen – auch wenn, wie beim MSV – im Briefkopf keine Titel, sondern nur ein paar Pokalfinal-Teilnahmen und eine Vizemeisterschaft (1969) verewigt sind. Dafür hält die Alemannia auf anderer Ebene einen imposanten Rekord: Gegen Duisburg steigt am Sonntag das 1000. Zweitligaspiel der Aachener Fußball-Geschichte.