Beide sind MSV-Legenden, beide standen gleich mehrfach im DFB-Pokalfinale - 2004 für Alemannia Aachen (2:3 gegen Werder Bremen) sogar zusammen. Aber beide liefen nie gemeinsam in „Zebrastreifen“ auf. Dennoch verbindet den früheren togolesischen Nationalstürmer Bachirou „Baschi“ Salou (254 Bundesligaeinsätze / 51 Tore) und Ivo Grlic eine echte Freundschaft.
Im Interview mit msv-duisburg.de erzählt „Baschi“ von seinem Leben nach der Karriere, den gemeinsamen Tagen mit Ivo bei der Alemannia und seiner Vorfreude auf die MSV-Fans am kommenden Samstag.
Hallo Baschi, es ist bereits einige Zeit her, dass wir von Dir gehört haben. Wie geht es Dir?
Danke, bei mir ist alles bestens. Ich genieße ja seit ein paar Jahren nach dem Ende meiner Profilaufbahn meine Freizeit . Oft bin ich einfach zu Hause und verbringe viel Zeit mit meiner Familie, das ist mir sehr wichtig. Regelmäßig auf dem Platz stehe ich nur noch für die Traditionsmannschaften des MSV und von Borussia Mönchengladbach.
Neben Dortmund, Frankfurt, Rostock und Aachen folgte nach deiner Zeit bei den Zebras (1995-1998) auch die Karriere-Station SC Kapellen-Erft. Wie kam es zu dieser etwas skurril anmutenden Verpflichtung?
Ich war nach meinem Engagement bei Hansa Rostock im Sommer 2003 ohne Vertrag und wollte mich fit halten. Der Präsident des SC Kapellen-Erft war ein guter Freund von mir, rief mich an und bot mir an, dort mit zu trainieren, bis ich einen neuen Verein gefunden hatte. Eigentlich hatte ich nicht vor, Spiele zu bestreiten, aber es verletzten sich wichtige Jungs in der Mannschaft, und dann bin ich eben für ein paar Begegnungen eingesprungen. Nach dem Ende meiner Profikarriere bin ich dann von 2006 bis 2008 erneut für den SC Kapellen-Erft aufgelaufen. Ich habe das gebraucht, um langsam ab zu trainieren.
Bei Kapellen-Erft bist du von der Alemannia Aachen „entdeckt“ worden. In der Saison 2003/2004 hast du dort mit Ivo Grlic gespielt. Wie hast du Ivo als Mitspieler erlebt?
Ivo war in der Kabine ein echter Spaßvogel, ich habe mich sofort mit ihm prima verstanden. Wir sind bis heute noch gute Freunde, obwohl wir nur eine Saison gemeinsam gespielt haben. Auf dem Rasen war er ein echter Führungsspieler. Seine Präsenz auf dem Platz war enorm wichtig für die Mannschaft – gerade in schwierigen Momenten. Fußballerisch zeichnete ihn natürlich seine tolle Technik aus. Als Stürmer konnte ich von seinen Freistößen und tödlichen Pässen nur profitieren. Es war toll, dass ich mit ihm gegen Ende meiner Karriere nochmals ins DFB-Pokalfinale 2004 einziehen konnte – auch wenn wir Werder damals mit 2:3 unterlagen.
Seit knapp 10 Tagen ist „Ivo“ jetzt Sportdirektor beim MSV – eine Aufgabe wie gemacht für ihn?
Auf jeden Fall. Dieser Job passt perfekt zu ihm. Ivo hat bis vor wenigen Monaten noch auf dem Platz gestanden. Er weiß, was die Spieler beschäftigt, was die Mannschaft gerade in schwierigen Phasen braucht. Außerdem kennt er den MSV genau. Er weiß, was das Richtige für diesen Verein ist.
Am Samstag steht Ivos Abschiedsspiel an. Es wird ein lustiges Event werden mit vielen bekannten Gesichtern – eigentlich genau das Richtige für einen Spaßvogel wie Dich, oder?
Absolut, ich freue mich auch schon wahnsinnig auf dieses Spiel. Bei Heimspielen bin ich noch regelmäßig in der Schauinsland-Reisen-Arena. Dennoch wird es etwas ganz Besonderes werden, am Samstag wieder vor den MSV-Fans aufzulaufen.
Alles zu Ivos großem Abschiedsspiel lest ihr hier!
Das ist Bachirou Salou
Der togolesische Nationalspieler und heutige deutsche Staatsangehöriger kam 1995 zum MSV Duisburg. Ehe Salou zum MSV wechselte, holte er den DFB-Pokal mit Borussia Mönchengladbach. Bei den Zebras avancierte Bachirou zu einem der Pokalhelden von 1998. Im Finale verloren die Zebras nur knapp gegen den FC Bayern München mit 1:2. Für den MSV kam der Mittelstürmer auf 95 Einsätze und erzielte 26 Tore.