Greuther Fürth im Check: Endlich besser als Platz 4?

Fünfte Plätze hat die SpVgg Greuther Fürth in den vergangenen Jahren schon einige gesammelt. Die Vorsaison wurde auf dem vierten Rang beendet. Zum ersehnten Sprung in die Bundesliga hat es aber nie gereicht. Diesmal wollen die Franken endlich mit Nägel mit Köpfen machen und mit einem Sieg in Duisburg einen weiteren Meilenstein Richtung Aufstieg nehmen.

Saisonverlauf

Mit einem 5:1 im Spitzenspiel gegen den SC Paderborn hat Greuther Fürth neulich die famosen Eindrücke aus der Hinrunde bestätigt. Auswärts warten die Franken in 2012 allerdings noch auf einen Sieg. Einer 1:3-Pleite in Dresden, folgte vor zwei Wochen eine Nullnummer in Ingolstadt.

Die Ausgangslage

Den Wunsch, endlich den Traum von der Bundesliga in Fürth zu realisieren, spricht Trainer Mike Büskens klar aus. „Eines ist klar: Wir sind in der vergangenen Saison Vierter geworden und wollen den nächsten Schritt machen“, sagte der Coach schon vor der Saison. Gleichwohl soll bei dem jungen Team kein zu großer Druck aufgebaut werden. „Einige Mannschaften haben sich viel für die Saison vorgenommen. Da tun wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten gut daran, den Mund nicht zu voll zu nehmen“, erklärte Büskens. Seine Spieler haben zu diesem Thema ebenfalls ihre Meinung. „Ich bin nach Fürth gekommen, um aufzusteigen“, sagte Stürmer Olivier Occean.

Trainer & Team

Mike Büskens steht für Emotionen und taktisch versierten Fußball. Diese Mischung bringt in Fürth Erfolg. Erneut hat es der Coach geschafft, aus seiner Mannschaft eine Einheit zu formen. Die meisten Leistungsträger aus dem Vorjahr konnten zudem gehalten werden. Im Sturm haben Olivier Occean und Winterpausen-Zugang Gerald Asamoah quasi eingebaute Torgarantien.

Stärken & Schwächen

Wenn es bei den Fürthern etwas zu beanstanden gibt, dann wohl die Chancenverwertung. Laut Statistik wurden bereits in der Vorsaison 51 hochkarätige Torgelegenheiten ausgelassen – dieses Manko hat die Büskens-Elf in die neue Saison „herübergerettet“. Jubeln können die Franken trotzdem häufig. Im Spitzenspiel wurde zuletzt der SC Paderborn 5:1 bezwungen.

Historie & Gegenwart

In der 2. Liga sind die Fürther jetzt im 24. Jahr dabei. Schon oft war der Aufstieg möglich, doch mehr als sechs fünfte Plätze in den zurückliegenden zehn Spielzeiten und der vierte Rang im Vorjahr konnten nicht verbucht werden. Im Schatten der Nachbarstadt Nürnberg steht die ebenso kleine wie feine Fangemeinde treu hinter ihrem Team. Nicht erst der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale macht ganz Fürth mobil. Auf dem Weg in die Vorschlussrunde wurde auch Nürnberg ausgeschaltet.

Spiele & Spieler

21 Pflichtspiele – alle in der 2. Liga -  wurden bislang zwischen dem MSV und Greuther Fürth ausgetragen, viele lebten von einer hohen Spannung. Nur eine Partie endete torlos. Die Bilanz ist nahezu ausgeglichen. Insgesamt acht Spiele konnten die Zebras gewinnen, acht Mal ging der MSV aber auch als Verlierer vom Platz. Das Hinspiel in der Trolli-Arena entschieden die Fürther mit 2:1 für sich. Der bislang letzte MSV-Sieg gegen die Franken datiert vom 6. November 2010. Goran Sukalo markierte mit einem Doppelpack die beiden Tore zum 2:0-Erfolg.

Duisburger Spiele gegen Greuther Fürth sind allgemein hart umkämpft und in der Regel echte Highlights. Am 12. Dezember 2003 war das nicht anders, als die Zebras im Play-Mobil-Stadion antraten. Der MSV hatte den Aufstieg in die Bundesliga im Visier, Fürth träumte gleichwohl vom großen Wurf. Beide Teams benötigten aber einen Sieg, um nicht den Anschluss nach ganz oben zu verlieren. Dementsprechend impulsiv ging es zur Sache und der MSV geriet sogleich auf die Siegerstraße. Aziz Ahanfouf und Pavel Drsek brachten die Zebras schnell in Führung, doch in einem temporeichen Match antwortete Fürth noch vor der Pause mit einem Doppelpack von Petr Ruman. Pech für Duisburg, dass der Schiedsrichter vor dem Ausgleich übersah, dass Ruman den Ball zum 2:2 mit der Hand über die Torlinie bugsierte. Nach dem Seitenwechsel traf erneut Ahanfouf, doch wieder war Ruman mit seinem dritten Treffer zur Stelle. Es blieb beim 3:3, das drei Jahre später durch den Duisburger 5:3-Sieg in Fürth noch überboten wurde.

An der Seitenlinie der Fürther steht ein echter Niederrheiner, der seine sportliche Heimat in dieser Region hat. Geboren in Düsseldorf, hat Mike Büskens, der sich in der Rückrunde 1999/2000 als aktiver Profi auch das Zebra-Trikot überstreifte (12 Spiele/1 Tor), bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich. Bei einem Klub aus Gelsenkirchen, für den der Ex-Profi 257 von insgesamt 370 Bundesliga-Spielen absolvierte, hat der Trainer Büskens seine Qualitäten als „Feuerwehrmann“ schon unter Beweis gestellt. An der Seite von Youri Mulder und dem heutigen MSV-Chefcoach Oliver Reck rettete er nach den Rauswürfen von Mirko Slomka (April 2008) und Fred Rutten (März 2009) die „Knappen“ vor einer enttäuschenden Saison. 2008 schaffte er mit vier Siegen in fünf Spielen sogar die Qualifikation für die Champions League. Seit Dezember 2009 arbeitet Büskens in Fürth.

Mitglied werden

Jetzt Streifen Zeigen!
Leben. Liebe. Leidenschaft. MSV

Zur Anmeldung