Die Fortuna im Check: Vom Herbstmeister zum Wackelkandidaten


Wir wissen, dass der MSV in Deutschland einen guten Klang genießt, selten hatten die Zebras aber bundesweit so Anhänger wie am kommenden Sonntag. Die Fangemeinden von St. Pauli und Paderborn wünschen Duisburg einen prallen Erfolg im Match gegen Fortuna Düsseldorf, weil beide nur auf den Relegationsplatz ziehen können, wenn der MSV in Düsseldorf punktet. Auch Köln (oder Berlin) wünscht Duisburg alles Gute, weil wohl schon gar nicht die Kölner in der Relegation gegen Düsseldorf spielen mögen (Ein Abstieg gegen den Rhein-Rivalen wäre eine Schmach mit Sternchen).

Überhaupt haben sich die Düsseldorfer bei deutschen Fußballfreunden einige Sympathien verscherzt. Vielfach fielen die Fortuna-Profis hin und bekamen dafür Elfmeter am Fließband (auch im Hinspiel in Duisburg). „Eine Schwalbe macht noch keinen Aufstieg“, hieß es neulich veralbernd vor dem Fortuna-Gastspiel in Fürth. Der MSV will allerdings ohnehin am Sonntag, 06. Mai 2012 (13.30 Uhr), in der ausverkauften Esprit-Arena gewinnen, um den 10. Platz zu sichern und seine Fans mit dem Derby-Erfolg in die Sommerpause zu schicken. Weitere Geschenke werden nicht gemacht.

Saisonverlauf

Die Hinrunde beendete Fortuna Düsseldorf als ungeschlagener Herbstmeister, ab Februar taumelten die Landeshauptstädter aber bedenklich. Aus dem sicher scheinenden Bundesliga-Aufsteiger wurde ein Wackelkandidat, der rechtzeitig zum Saisonfinale allerdings die Kurve bekommen hat. Das jüngste Heimspiel wurde gewonnen, am vergangenen Sonntag wurde in Fürth ein glückliches 1:1 geholt. Der direkte Aufstieg ist zwar entschieden, doch vor dem letzten Spieltag rangiert Fortuna auf dem Relegationsplatz. Um diesen sicher zu behalten, müssen die Nerven bewahrt werden und ein Sieg gegen Duisburg her.

Trainer & Team

Mit der Bildung einer Aufstiegsmannschaft kennt sich Fortuna-Trainer Norbert Meier aus. 2005 führte er den MSV Duisburg zurück in die Bundesliga. Jetzt unternimmt er in Düsseldorf einen neuen Anlauf, um die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen und kann sich auf eine gewachsene Mannschaft verlassen. Meier vertraut Routiniers wie Andreas Lambertz, der seit 2002 ein Düsseldorfer ist und schon in der Oberliga für die Fortuna am Ball war. Vermeintliche Stars werden bei den Düsseldorfern vergeblich gesucht, Sascha Rösler gilt zwar als extrovertiert, die Fortuna schwört aber auf den Teamgeist.

Stärken & Schwächen

Geduld ist die wohl herausragende Eigenschaft, durch die Düsseldorf in dieser Saison erfolgreich ist. Die Fortuna geht ruhig in die Spiele, kann das Tempo erhöhen, lässt sich von Rückständen nicht nervös machen und markiert nahezu regelmäßig ihre Tore. Insbesondere die Offensive mit Maximilian Beister und Sascha Rösler gilt als unberechenbar und ergänzt sich prima: Beister holt die Elfmeter raus, die Rösler (oder Verteidiger Jens Langeneke) dann verwandelt.

Historie & Gegenwart

Bei den gebeutelten Fortuna-Fans, die vor neun Jahren den Abstieg in die Viertklassigkeit hinnehmen mussten, schlagen die Gefühle längst Purzelbäume. Fortuna war schon immer ein Klub der Extreme. Bereits unmittelbar nach dem Comeback in der 2. Liga vor zwei Jahren wurde der Durchmarsch in die Bundesliga herbeigesehnt. Jetzt soll die Chance über die Relegation gesucht werden. Die Menschen auf den Rängen, vielfach als Modefans von der Kö verunglimpft, sind schon ganz heiß. „Wir wissen um die Begeisterung in Düsseldorf, müssen aber auf dem Boden bleiben“, sagt Kapitän Lambertz.

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