Die Spielzeit 2011/12 war für alle MSV-Fans eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Super-Saisonstart mit Kevin Wolzes Tor nach 17 Sekunden, die folgende Negativ-Serie, die Entlassung von Milan Sasic und der famose Saisonendspurt. All das war die Saison 11/12. Wir wollen wir noch einmal auf das letzte Jahr mit unseren Zebras zurückblicken.
Nach dem Siegtreffer von Maurcie Exslager im Erzgebirge schien im Dezember endgültig Besserung in Sicht. Der Treffer unserer Nachwuchshoffnung besiegelte den Auftakt einer ersten Mini-Serie von zwei Siegen in Folge, die die Mannschaft im letzten Heimspiel der Hinrunde unbedingt fortsetzen wollte.
Was für ein Hinrundenende: Zum Montagskracher erwarteten die Zebras dann ausgerechnet die seit dem 18. März ungeschlagene Mannschaft von Fortuna Düsseldorf zum Derby. Die Vorzeichen im Vorfeld der Partie konnten nicht besser sein. Die Mannschaft hatte in den Spielen endlich Selbstvertrauen tanken können und auch das Lazarett lichtete sich allmählich.
Unbeeindruckt von den Unstimmigkeiten im Vorstand arbeitete sich die Elf von Trainer Oliver Reck im Dezember zurück zu alter Stärke. Das Erfolgsgeheimnis des Trainers war dabei so simpel wie genial: Durch Einzelgespräche baute der Trainer hemmende Blockaden ab und neues Selbstbewusstsein auf. Ein spontanes Geburtstagsständchen für „Baki“ Baljak nach dem Sieg gegen Aue bewies, was offensichtlich war: Die Erfolgserlebnisse der letzten Tage hatten zusammengeschweißt. Nun galt es, alle Kräfte gegen die starke Fortuna zu bündeln.
Es hätte wie im schönsten Fußballmärchen sein können, doch es kam alles anders. Im Flutlichtspiel am Montagabend setzte es vor einer Saison-Rekordkulisse von 23.117 Zuschauern eine 0:2 Heimniederlage. Trotzdem war die Reaktion aller Beteiligten sehr gefasst, die volle Konzentration gelte jetzt einzig und allein dem nächsten Spiel beim ebenfalls abstiegsbedrohten Karlsruher SC. Der Trainer damals: „Wir müssen sofort eine Reaktion zeigen!“ Man wolle die nächste Partie so angehen, als würde die Saison neu beginnen, lautete das Fazit nach der Derbyniederlage gegen Düsseldorf.
Der folgende 3:1-Sieg gegen Karlsruhe zementierte dann, dass diese Strategie voll aufging. Reck nach dem Spiel: „Es macht Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten.“ Der Trainer hatte allen Grund zur Freude, waren seine Jungs durch den Sieg gegen die Badener bis auf den elften Tabellenplatz geklettert. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrug so vor der dem letzten Spiel vor der Winterpause ganze sieben Punkte.
Die wiederum entstandene Euphorie wurde dann in Cottbus erneut ausgebremst. Doch anders als im Spiel gegen die Düsseldorfer sollte der MSV an diesem Abend dank einer echten Energieleistung zumindest einen Punkt mit nach Hause nehmen. Nachdem man früh in der Partie in Rückstand geraten war und zusätzlich Dzemal Berberovic durch eine gelb-rote Karte verlor, kämpfte sich die Mannschaft mustergültig zurück in die Partie und trotze allen Kritikern. „Ein gefühlter Sieg“, war damals das Fazit der Spieler.
Viel wichtiger als Sieg oder Unentschieden war im Hinblick auf die noch ausstehenden Spiele aber, dass sich die Zebras als eingeschworene Einheit präsentiert hatten. Gemeinsam hatte man trotz kritischen Spielverlaufs eine drohende Niederlage abgewendet. Mit Platz 14 und 20 Punkten im Gepäck ging es danach in die Winterpause.