Manfred Wölpper, der zuletzt beim Goslarer SC die erste Mannschaft von der Oberliga in die Regionalliga führte, freut sich, wieder zurück im Ruhrgebiet zu sein. „Ich bin eingefleischter Ruhrpottler und nach zweieinhalbjähriger Pause war es an der Zeit, zurück zu kommen“, sagte der 53-Jährige, der bereits für den Nachwuchs des VfL Bochum arbeitete und für den die Arbeit mit der U23 des MSV Duisburg daher kein Neuland ist.
Manfred Wölpper, zurück im Ruhrpott wartet eine anspruchsvolle Aufgabe in der Duisburger Talentschiede. Wie sieht die Zielsetzung für die Regionalliga-Saison der U23-Mannschaft aus?
Wölpper: „Ich sehe meine Aufgabe darin, die Talente beim MSV an die Profimannschaft heran zu führen. Trotz meines Alters (schmunzelt) fühle ich mich topfit und brenne auf diese Aufgabe. Tabellarisch werden wir uns strecken müssen, um die Liga zu halten. Es gibt schließlich sechs Abstiegsplätze. Der MSV verfügt aber über einen richtig guten Unterbau zur Profiabteilung, so dass wir selbstbewusst auftreten können. Wir versuchen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Klasse zu halten.“
Die Regionalliga West ist zu dieser Saison neu gegründet worden. Welche Erwartungen haben Sie an die vierthöchste Spielklasse?
Wölpper: „In der Liga spielen viele hochklassige Gegner wie Essen oder Oberhausen. Unsere Spieler werden nicht nur durch das höhere Fußballniveau gefordert, sondern auch durch die Fans. Es werden Spiele vor 5000 bis 7000 Zuschauern stattfinden. Auch daran müssen sich unsere Spieler erst gewöhnen. Auf diese Spektakel sollte sich jeder freuen. Talent alleine reicht nicht. Fußballer, die in dieser Klasse mithalten wollen, müssen auch ihre Lebensführung sportspezifisch ausrichten. Wer am Samstag ein Regionalliga-Spiel hat, sollte Freitagabend nicht mehr raus gehen.“
Haben Sie einen Favoriten für den ersten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt?
Wölpper: „Warten wir mal die ersten Spieltage ab, dann können wir einen Trend sehen. Ich denke, dass Vereine wie Oberhausen oder Wuppertal ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden wollen. RW Essen muss man schon aufgrund der Fangemeinde dazu rechnen. Wir wollen alle Mannschaften ärgern – egal wen.“
Tanju Öztürk, Maurice Exslager, Andre Hoffmann – die Zahl der Eigengewächse, die über das NachwuchsLeistungszentrum in den Profikader kommen, wächst ständig. Stärkt das den Elan der aktuellen U23-Spieler, weil sie sehen, dass beim MSV alles möglich ist?
Wölpper: „Beim MSV gibt es ganz kurze Wege, das ist ein Vorteil. Uwe Schubert ist zugleich Co-Trainer bei den Profis und sichert die direkte Verbindung. Viele junge Spieler konnten zuletzt auf sich aufmerksam machen. Wenn so gute Voraussetzungen herrschen, kann es auch jeder schaffen.“
Gibt es im Kader Spieler, deren Namen man sich heute schon unbedingt merken sollte?
Wölpper: „Da möchte ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Natürlich gibt es einige Spieler, von denen wir glauben, dass sie den Sprung nach oben schaffen werden. Aber die Namen werde ich nicht verraten.“
Warum sollten sich Fußballfans unbedingt die Spiele der U23 des MSV live ansehen?
Wölpper: „Wir wollen mit Herz und Leidenschaft auftreten. Das ist die allererste Voraussetzung, um bei uns zu spielen. Es wird viele interessante Lokalderbys geben, die fast immer ein Spektakel garantieren. Der MSV Duisburg wird in jedem Match immer so lange fighten, bis der Schiedsrichter abgepfiffen hat.“