Mit Trainer Markus Weinzierl hatte Regensburg in einer dramatischen Relegation gegen Karlsruhe den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Doch als der Coach kurz darauf beim Bundesligisten FC Augsburg anheuerte, musste neu geplant werden. Mit Nachfolger Oscar Corrochano war der Klub nicht zufrieden, der Verein rauschte in die Abstiegszone und Corrochano wurde am 3. November beurlaubt. Seitdem ist Sportdirektor Franz Gerber in Doppelfunktion auch als Trainer für die Mannschaft verantwortlich und soll die Sehnsucht nach einem Happyend stillen.
Saisonverlauf
Dem 2:0-Erfolg am 2. Spieltag gegen den MSV ließ Regensburg nicht mehr viele Triumphe folgen. Zwar sorgte ein Zwischenspurt mit Siegen gegen Sandhausen und St. Pauli für etwas Entlastung, doch das Team setzte sich trotzdem in der Abstiegszone fest. Auch nach der Beurlaubung von Coach Oscar Corrochano am 3. November sucht die Mannschaft noch ihre Konstanz. Das Team kämpft wie beim jüngsten 1:1 gegen 1860 München verbissen um jeden Punkt, rangiert vor dem 19. Spieltag aber auf dem 18. Tabellenplatz.
Die Ausgangslage
Die Erwartungen sind einfach: Drinbleiben ist das Einzige, das zählt. Der Klassenverbleib der Regensburger, die zuletzt vor neun Jahren in der 2. Liga spielten, wäre ein echter Erfolg für den Klub, der vergangenen Mai über die Relegation den Aufstieg feiern konnte.
Trainer & Team
Seit dem 4. November steht Sportdirektor Franz Gerber in Doppelfunktion auch als Coach in der Verantwortung. „Ich bin kein Zauberer, der jetzt kommt und bei einer verunsicherten Mannschaft die Hand auflegt und dann klappt alles“, hatte Gerber direkt vor überzogenen Erwartungen gewarnt. Gleichwohl gilt der Ex-Profi als Routinier im Fußballgeschäft. Gerber war als Trainer zuletzt in der Saison 2003/04 beim FC St. Pauli tätig gewesen, zuvor arbeitete er auch in Hannover. Seit Ende Februar 2010 arbeitet er als Geschäftsführer Sport in Regensburg. Der größte Erfolg in seiner Amtszeit war der Aufstieg in die 2. Liga in der vergangenen Saison. Die meisten Jahn-Spieler sammeln gerade ihre ersten Erfahrungen in der 2. Liga. Als prominentester Mann gilt Ex-Nationalspieler Christian Rahn.
Stärken & Schwächen
Im Angriff mussten die Regensburger vor allem den Verlust von Tobias Schweinsteiger kompensieren. Die Lücke des zum FC Bayern abgewanderten Torjägers versucht der kongolesische Offensivspieler Francky Sembolo zu schließen. Der 26-Jährige kam vom Nord-Regionalligisten SV Wilhelmshaven und erzielte bereits sechs Tore. In den meisten bisherigen Spielen war Regensburg ein ebenbürtiger Kontrahent und hielt die Partien lange offen. Das spricht für den guten Teamgeist.
Historie & Gegenwart
Seit 1907 wird beim Verein, aus dem Jahn Regensburg in der heutigen Form hervorging, Fußball gespielt. Im bayerischen Amateurfußball ist Regensburg spätestens nach dem 2. Weltkrieg eine feste Größe. Nach dem Zweitliga-Jahr 2003/04 rutschte der Jahn kurzfristig bis in die Bayern-Liga ab, schaffte 2008 aber die Qualifikation für die 3. Liga und meldete sich 2012 über die Relegation in der Zweitklassigkeit zurück. Regensburg hat eine treue Fangemeinde, die im heimischen Jahrstadion für gute Stimmung sorgen kann.
Der SSV Jahn im Check: Sehnsucht nach dem Happyend
