Die Zebra-Familie trauert um Toni Puszamszies

Der MSV Duisburg trauert um seinen ehemaligen Spieler Toni Puszamszies, der am Mittwoch, 20. März 2013, im Alter von nur 54 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Toni, 1987 Deutscher Amateurmeister mit dem MSV, bestritt zwischen 1985 und 1993 fast 200 Spiele in Zebrastreifen.

Toni Puszamszies hat in seiner Fußball-Karriere viel erlebt. „Tolle Höhepunkte, aber auch einige Tiefen“, erinnerte er sich einst. Vergessen hatte er in einem Blick zurück auf seine Laufbahn auch die weniger lustigen Geschichten nicht: „In meiner ersten Saison für die Zebras sind wir direkt in die Oberliga abgestiegen. Damals kamen noch 500 Zuschauer ins Stadion, die uns von den Rängen mit Bier bekippt haben.“

Anschließend war Puszamszies am Wiederaufbau des MSV beteiligt. Der Defensiv-Spezialist absolvierte alle drei Oberliga-Jahre, feierte 1987 die deutsche Amateur-Meisterschaft, stieg 1989 in die 2. Liga und zwei Jahre später in die Bundesliga auf. „Das hatte unserer Rentnerband damals keiner zugetraut. Es war ein absolutes Highlight“, erinnerte er sich.

Das Comeback in der Bundesliga, in der Puszamszies schon von 1983 bis 1985 für Bayer Uerdingen aktiv war, hatte er dabei gar nicht eingeplant: „Plötzlich war ich wieder da, wo ich eigentlich nie mehr hin wollte.“

Denn der gelernte Kranführer hatte längst eine Vollzeitstelle als Lagerverwalter in einer Düsseldorfer Baufirma angetreten. „Den Job wollte ich nie und nimmer aufgeben“, erinnerte sich Puszamszies, der die Konsequenzen in Kauf nahm.

Toni arbeitete wöchentlich rund 40 Stunden in der Firma und ging dann zum Nachmittags-Training des MSV. Sein Jahresurlaub ging für Trainingslager und Wochentagsspiele drauf. Zum Glück hatte sein Chef Verständnis: „Der war immer Fußball-Fan und hatte ein Herz für den MSV. Stressig war es schon, es hat aber Spaß gemacht.“ 23 Partien bestritt er in der Bundesliga-Saison 1991/92.

Eine Zeit, an die er gerne zurück dachte. „Wir hatten eine tolle Mannschaft, die sich gegenseitig hochpowerte. Mit dieser Kameradschaft konnten wir Berge versetzen“, sagt Toni.

Unvergessen war für ihn der 13. September 1991. Im Match bei Fortuna Düsseldorf traf er damals aus 35 Metern zur 1:0-Führung (Endstand: 1:1). „Der Ball ist mir über den Schlappen gerutscht“, lachte Toni später. „Auch wenn es mir keiner glaubt, im Training gelang mir so was häufiger.“ Bei der Wahl zum „Tor des Monats“ belegte der Treffer aber nur den zweiten Platz: „Mir fehlten nur wenige Stimmen, der Karlsruher Wittwer gewann damals mit einem ähnlichen Fernschuss.“

Als Uwe Reinders Willibert Kremer auf dem Trainerstuhl beerbte, war auch für Puszamszies Schluss. „Mein lieber Freund Reinders wollte nicht, dass Spieler gleichzeitig arbeiten gehen. Da ging ich zum Präsidenten Fischdick und ließ meinen Vertrag auflösen. Von einem Vogel wie Reinders wollte ich mir sowieso nichts sagen lassen“, erzählt er Jahre später einmal süffisant.

Vom Fußball konnte Puszamszies aber lange nicht loslassen. Für die MSV-Amateure war er noch ein Jahr aktiv, danach wurde er Coach bei seinem Heimatclub Blau-Weiß Oberhausen. Über vier Jahre trainierte er später Hamborn 07, ehe er für die gleiche Zeitspanne erneut BW Oberhausen betreute. „Dann war der Akku aber leer. Ich wollte niemanden bescheißen und ließ meinen Vertrag auflösen“, erzählte er.

Unser Beileid und unser Mitgefühl gelten seiner Familie, seinen Angehörigen und Freunden.

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