Rein nach Kilometern betrachtet liegen der MSV Duisburg und Rot-Weiß Erfurt weit auseinander, tabellarisch gesehen trennen die beiden Vereine jedoch nur zwei Tore. Mit einem Sieg am Samstag, 31. August 2013, könnten die Zebras an den Rot-Weißen vorbeiziehen.
Und dabei haben die Meidericher gleich zwei „Erfurter“ Experten in ihren Reihen. Denn Chefcoach Karsten Baumann und Co-Trainer Ilia Gruev lernten sich bei RWE kennen. Während Baumann bei den Profis von Rot-Weiß Erfurt 2008 sein Debüt an der Seitenlinie gab, coachte Gruev den Nachwuchs, war von 2005 bis 2006 sogar 18 Mal selbst für RWE am Ball. Seitdem lebt er zusammen mit seiner Familie in der Landeshauptstadt Thüringens.
Und Ilia-Junior spielt nicht nur im Nachwuchs der Erfurter, er wird am Samstag im Steigerwaldstadion sogar als Balljunge dabei sein. Aber wie reagiert er, wenn kurz vor Schluss der MSV führt oder doch hinten liegt? „Das“, schmunzelt Papa Ilia, „bleibt ein Geheimnis …“
Den 800 Zebra-Anhängern, die das Team nach Thüringen begleiten werden, kann Baumann die Stadt mit einem Augenzwinkern „nur wärmstens empfehlen. Erfurt ist eine Reise wert!“ Denn der Trainer der Zebras ist natürlich froh darüber, dass seine Mannschaft wieder von so vielen Fans unterstützt wird.
„Daher“, so der 44-Jährige, „wollen wir unserem Anhang natürlich ein gutes Spiel zeigen und am Ende drei Punkte präsentieren.“
Sowieso, trotz der Verbindung zum derzeitigen Tabellennachbarn, wollen selbstverständlich weder Baumann noch Gruev am Samstag Geschenke verteilen: „Unser Ziel ist es natürlich“, betont Baumann, „an Erfurt vorbeizuziehen. Es ist immer schön, den direkten Nachbarn hinter sich zu lassen.“
Außerdem sieht er neben der Tabellensituation noch weitere Parallelen zu seinem Ex-Klub: „Bei Erfurt gab es auch eine hohe Fluktuation, viele Zu- und Abgänge. Ähnlich wie wir ist RWE aber auch gut in die Saison gestartet.“
Die Partie ist für den Linienchef daher auch eine Standortbestimmung: „RWE hat für mich das Potenzial, im Laufe der Saison oben mitzuspielen. Am Samstag wird sich zeigen, ob wir schon so gut sind wie Erfurt.“
Personell können die beiden Trainer beinahe aus den Vollen schöpfen. Michael Ratajczak dürfte bis Samstag seine Adduktoren-Verletzung überstanden haben. Athanasios Tsourakis laboriert derzeit noch an einem Pferdekuss, ob es für die Partie in Erfurt reicht, muss sich noch zeigen.