Ein "Uralt"-Zebra: U23-Kapitän Dominik Reinert im Interview

Kein anderer aktiver Spieler beim MSV Duisburg trägt die Zebra-Streifen so lange wie Dominik Reinert. Der Kapitän der U23 kickt seit 2003 für die Meidericher und steht seit diesem Jahr im Kader der Profimannschaft. Im Interview erzählt der 22-Jährige unter anderem von seiner ersten Station als Fußballer und seinem ersten Einsatz für das Team von Karsten Baumann vor über 13.000 Zuschauern in der Arena.

Steckbrief Dominik Reinert
Geboren am: 13.10.1991
Geburtsort: Duisburg
Position: Rechtsverteidiger
Vorbild: /
Ritual: „Es ist nicht unbedingt ein Ritual, aber vor einer Partie habe ich immer den gleichen Tagesablauf. Wenn wir sonntags um 15 Uhr spielen, esse ich zur gleichen Zeit und mache mich zur gleichen Zeit auf den Weg zum Treffpunkt.“
Das schönste Spiel: „Ein Highlight war für mich auf jeden Fall die Einwechslung beim 2:1-Sieg zu Hause in der Arena gegen Regensburg. Das hat schon beim Warmmachen begonnen, als wir raus auf den Platz gegangen sind und von mehr als 13.000 Zuschauern empfangen wurden. Woran ich mich auch gerne zurückerinnere, ist das Spiel gegen KFC Uerdingen in der Saison 2011/2012, damals noch in der NRW-Liga. Wir mussten mindestens ein Unentschieden holen, um den direkten Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen. Auch da haben wir vor einer, für unsere Verhältnisse, großen Kulisse in der Arena gespielt. An dem Tag haben wir Uerdingen mit 4:0 nach Hause geschickt, das war genial. Zu Hause so hoch zu gewinnen und dann noch den Aufstieg klar zu machen.“

Dominik, du hast fast dein gesamtes Fußballerleben in Zebra-Streifen gespielt. Kannst du dich überhaupt noch an die Zeit vor dem MSV Duisburg erinnern?

„Auf jeden Fall kann ich mich noch daran erinnern. Mit drei Jahren bin ich schon zum Training von TuRa 88 Duisburg gegangen und habe dort bis zur D-Jugend gespielt. Meine ersten Freundschaften habe ich in dem Verein geknüpft. Manche davon halten bis heute, zum Beispiel habe ich damals mit unserem Torhüter Sebastian Wickl dort angefangen. An die Spiele gegen den MSV kann ich mich auch noch gut erinnern, einige davon haben wir richtig hoch verloren. Früher war der MSV bei uns in der Liga eben die Übermannschaft. Daher war es natürlich stark, als ich gefragt wurde, ob ich nicht mal Bock hätte, zum Probetraining zu kommen. Ich wurde genommen und seitdem bin ich hier.“

In unserer jungen U23 gehörst du mit 22 Jahren und 89 Einsätzen zu den Routiniers im Team. Außerdem kennst du nach zehn Jahren in Meiderich jeden Stock und Stein. Bist du schon alleine deswegen Ansprechpartner für die Jüngeren oder die Neuzugänge in der Mannschaft?

„Es ist selten der Fall, dass ein Mitspieler zu mir kommt und fragt, ‚wie läuft denn das und das ab‘. Vieles ergibt sich von alleine. Wenn allerdings Fragen offen sind, dann bin ich schon der erste Ansprechpartner. In dieser Saison gehören viele A-Jugendliche zu unserem Kader, die talentiert sind und gut bei uns reinpassen. Dass ich zu den älteren gehöre, ist eigentlich nur dadurch bedingt, weil wir eben viele junge Spieler im Team haben.“

Seit dieser Saison bist du Kapitän. Was hat sich dadurch für dich verändert?

„Für mich hat sich nicht viel verändert. In der letzten Saison war ich bereits ein paar Mal Kapitän. Ich bin lange dabei und Stammspieler, daher war es wohl der Lauf der Dinge. Ich bin auch nicht der Typ, der dirigiert. Das ist erstens gar nicht möglich, weil ich keinen großen Altersunterschied zu den anderen habe. Außerdem ist es einfach nicht notwendig, weil wir eine disziplinierte Truppe sind und alle mitziehen. Wenn mal etwas ist, dann suche ich persönlich das Gespräch und schreie nicht über den ganzen Platz. Ich gebe lieber klare Anweisungen, zum Beispiel an die Vorderleute oder den Nebenmann. Das würde ich aber auch machen, wenn ich nicht die Kapitäns-Binde tragen würde, das gehört für mich einfach dazu. Insgesamt ist es eine leichte und angenehme Aufgabe Kapitän in der Mannschaft zu sein.“

Seit dieser Spielzeit gehörst du nun zum Profikader der Zebras. Was bedeutet das für dich?

Deswegen spielt man Fußball, um mal irgendwann Profi zu werden. Es ist aber nicht so, dass ich sage: jetzt habe ich das erreicht, ich bin damit zufrieden. Die erste Hürde ist genommen, aber ich gebe natürlich weiter Gas.“

Beim ersten Heimsieg gegen Jahn Regensburg warst du dabei und beim Pokalspiel gegen Korschenbroich hast du sogar von Anfang an gespielt. Wie war das für dich?

„Gegen Regensburg habe ich mich gerade hinterm Tor warm gemacht, als Sven Beuckert mein Trikot hochgehalten hat. Das war für mich der schönste Moment, gerechnet habe ich damit aber nicht. Es war die 87 Minute, als ich geholt wurde und bis ich dann letztendlich eingewechselt wurde, war es kurz vor der 90. – da war schon das 2:1 durch Tsourakis gefallen. Ich habe gedacht: Das ist ein tolles Erlebnis und du kannst nicht mehr viel falsch machen. Ich habe gehofft, dass ich wenigstens noch einmal an den Ball komme und das hat geklappt. Es war schon super, mit der ganzen Truppe anschließend den ersten Heimsieg zu feiern.“

Zurück zur U23: Wie fällt dein bisheriges Fazit aus und was ist noch drin für euch?

„Anfangs, als wir den Durchlauf mit der Siegesserie gestartet haben, dachte ich erst, das geht so weiter. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass zwischendurch mal ein Dämpfer kam. Wir nehmen die Sache jetzt noch beherzter und ernster. Wir müssen noch daran arbeiten, unsere Chancen besser zu nutzen und abgezockter zu werden. Damit haben wir in den letzten Spielen angefangen. Spielerisch gehören wir meiner Meinung nach zu den besten Mannschaften der Liga. Unser Ziel ist es, unter die ersten drei zu kommen, von der Qualität her, ist das drin bei uns!“

Auch in der nächsten Woche stellen wir wieder einen Kapitän aus unseren NLZ-Teams vor!

U23 muss schon freitags ran – U19 und U17 spielen am Sonntag zu Hause

Nach einem spielfreien Wochenende geht’s für Dominik Reinert und unsere U23 mit einer Auswärtspartie beim Tabellenachtzehnten VfL Rhede weiter. Anstoß ist am Freitag, 18. Oktober 2013 um 19 Uhr. Am vergangenen Spieltag (06. Oktober 2013) schlug das Team von Chef-Trainer Manfred Wölpper TuRU Düsseldorf mit 5:2. Nach 12 Spieltagen stehen die Jungzebras auf dem vierten Rang der Oberliga Niederrhein.

Alle Stats zur Oberliga-Niederrhein gibt’s hier

Auch unsere U19 und unsere U17 sind nach einer Meisterschafts-Pause wieder gefordert. Die Elf von Chef-Coach Carsten Wolters empfängt am Sonntag, 20. Oktober 2013 (Anstoß 14 Uhr) den Nachwuchs vom Bonner SC. Am selben Tag und ebenfalls an der Westender Straße, aber drei Stunden früher (11 Uhr), hat das Team von Christian Mollocher die U17 vom VfL Bochum zu Gast.

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