Cup-Halbfinale gegen RWE: Showdown an der Hafenstraße!

So war´s am 20. Mai 2007: Ivo Grlic und Mihai Tararache feiern das 3:0 gegen RWE (Foto: firo)

Beim emotionalen Revier-Klassiker bei Rot-Weiss Essen am Dienstag, 8. April 2014 (Anstoß 18:35 Uhr, Sport1 live) geht es für unsere Zebras um den Einzug ins Niederrhein-Pokalfinale. Ganz Duisburg ist schon heiß wie Frittenfett …

Tausende Fans können sich nicht irren. Bereits vor dem Start des Vorverkaufs für das Halbfinale des Niederrheinpokals bildeten sich langen Schlangen vor dem ZebraShop in der Schauinsland-Reisen-Arena - und nach nur knapp vier Stunden waren alle 4200 Karten aus dem MSV-Kontingent verkauft.

Erstmals wird die 2012 eingeweihte Heimspielstätte der Essener an der Hafenstraße somit ausverkauft sein. Die Arena, die direkt neben der mittlerweile abgerissenen Kultstätte Georg-Melches-Stadion errichtet wurde, fasst rund 20.000 Zuschauer. Zudem freut sich der Fußballverband Niederrhein als Ausrichter, dass sich der Sender Sport1 die Rechte an der Übertragung des Westschlagers sicherte und das Match live im Free-TV überträgt. Durch diese Fernsehübertragung haben auch MSV-Fans ohne Ticket die Möglichkeit, die Partie ihrer Zebras zu verfolgen.

Das Halbfinale - für beide Vereine fraglos ein Saison-Höhepunkt. Unter Flutlicht herrscht ohnehin ein besondere Atmosphäre und verspricht einen echten Showdown. Schließlich geht es nicht nur ums Prestige, sondern vor allem um den Einzug ins Niederrheinpokal-Finale, über das schließlich ein ganz großes Los winkt. Denn nur der Sieger des Niederrheinpokals ist über diesen Weg für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2014/15 qualifiziert. Seit 1963 waren die Zebras mit einer Ausnahme (1987) immer im DFB-Pokal dabei. Viermal reichte es sogar zum Einzug ins Endspiel (1966, 1975, 1998, 2011). Im Finale wartet auf den Sieger der Gewinner des zweiten Halbfinals TV Jahn Hiesfeld - KFC Uerdingen.

Mit Essen wartet im Halbfinale die bis hierher höchste Hürde auf die Zebras. RWE ist zwar in der Regionalliga West etwas ins Straucheln geraten und belegt als ursprünglicher Aufstiegsfavorit in der Tabelle nur einen Mittelfeldrang, doch die Mannschaft wuchs schon in einigen Partien über sich hinaus. Mitte März wurde zudem der Trainer gewechselt: Marc Fascher soll die "Roten" wieder in die Erfolgsspur bringen und hat einen Sieg gegen den MSV fest im Visier.

Zwei DFB-Pokalspiele fanden bereits zwischen MSV und RWE statt. Bemerkenswert: RWE setzte sich 1993/94 im Achtelfinale 4:2 gegen den MSV durch und erreichte das Finale. 1997/98 gewann der MSV in der ersten Runde in Essen 2:1 und marschierte ebenfalls ins Endspiel.

Im Derby gibt es Historie pur. Das gilt auch für die Gastgeber. Der Verein aus dem Essener Norden, der am 1. Februar 1907 als SV Vogelheim gegründet wurde und 1923 nach mehreren Fusionen seinen heutigen Namen erhielt, kann auf eine große Tradition zurückblicken.

Insbesondere dem Industriellen Georg Melches, der nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau des später nach ihm benannten Stadion an der Hafenstraße vorantrieb, hat RWE seine größten Stunden zu verdanken. Zu Beginn der 50er Jahre stellte Melches eine Mannschaft zusammen, die begeisterte. Die legendäre „Gottschalk-Elf“ um Kapitän August Gottschalk gewann 1953 den DFB-Pokal und zwei Jahre später nach einem 4:3-Erfolg im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern die deutsche Meisterschaft.

Stürmer wie „Boss“ Helmut Rahn, der Deutschland 1954 beim „Wunder von Bern“ zum WM-Titel schoss und später in der Bundesliga für den MSV stürmte, und Franz „Penny“ Islacker, dem 1955 im Meisterschafts-Finale drei Treffer gelangen, prägten die erfolgreichste Zeit des Vereins, bei dem auch in den nachfolgenden Jahren vor allem herausragende Angreifer für Furore sorgten.

Willi „Ente“ Lippens, Horst Hrubesch, Manfred Burgmüller und Frank Mill sorgten mit ihren Treffern dafür, dass RWE bis 1977 insgesamt sieben Spielzeiten in der Bundesliga vertreten war. Dann folgte mit mehreren Lizenz-Entzügen aber der Absturz. RWE stieg nicht nur aus der Bundesliga ab, sondern rutschte bis in den Amateurbereich.

1998/99 trat der Club in der viertklassigen Oberliga Nordrhein an. 2010/11 sogar in der fünftklassigen NRW-Liga. Mehrere Skandale erschütterten Essen, doch wenn an der Hafenstraße das Licht angeknipst wurde, kamen trotzdem tausende Zuschauer. Am 8. April steigt der nächste Showdown.

www.rot-weiss-essen.de

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