Das ist doch mal ein prächtiges Angebot: „Sobald wir 24 Punkte auf dem Konto haben, wird das Mittwochs-Training gestrichen“, dieses Versprechen von Cheftrainer Sven Kahlert hat MSV-Kapitänin Jennifer Oster jetzt auf dem sehr stimmungsvollen „MSV-Tag“ in der Kö-Galerie verraten – und diese erfreuliche Aussicht auch gleich mit einer mutigen Kampfansage verbunden: „Die nächsten drei Spiele gegen Freiburg, Essen und Cloppenburg wollen wir unbedingt gewinnen.“
Hoffentlich lassen die Bundesliga-Kickerinnen des MSV Duisburg diesen Worten nun auch Taten folgen; denn ab sofort gelten in der Tat keine Entschuldigungen mehr: Nach den zuletzt wenig erbaulichen Vorstellungen gegen allerdings übermächtige Gegner (0:4 gegen Turbine Potsdam und gar 0:6 bei Meister Wolfsburg) wollen die Zebra-Ladies am Ostersamstag, 19. April 2014, (14 Uhr, PCC-Stadion) gegen den SC Freiburg wieder an die sehr erfreuliche Serie vor diesen beiden Pleiten anknüpfen, als man mit beeindruckenden vier Siegen und einem Remis am Stück endlich einen großen Sprung vom Tabellenende weg schaffte.
Und genau da wollen die Zebras am Samstag möglichst weitermachen; die Chancen stehen auch recht gut; denn für die technisch versierte Truppe aus dem Breisgau verläuft die Saison erstaunlich instabil: sportlich oft ansprechend unterwegs, liefert der SCF einfach nicht die Ergebnisse ab, die man von sich selbst erwartet hat – mit der Konsequenz, dass die Freiburgerinnen punkt- (17) und ergebnisgleich (5/2/8) nur deshalb einen Platz (7.) vor dem MSV liegen, weil ihre Tordifferenz um elf Treffer besser ist. Kurzum: Den MSV erwartet ein Gegner, der besiegbar ist.
Das sieht Kahlert genauso, verweist aber trotzdem zu Recht auf den mehr als respektabel besetzten Kader der Gäste, in dem mit TW Laura Benkarth sowie Sara Däbritz und Melanie Leupolz (offensives Mittelfeld) gleich drei aktuelle DFB-Auswahlspielerinnen stehen; für das hohe spielerische und technische Niveau sorgen zusätzlich die sehr routinierte schweizerische Internationale Caroline Abbe (Abwehr), Kapitänin Juliane Maier und die starke Angreiferin Sandra Starke.
So gesehen ist der Tabellenstand ebenso eine kleine Überraschung wie die Niederlage am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal-Halbfinale bei der SGS Essen (0:1 n.V.). Aber natürlich wäre es fatal, auf Grund dieser Fakten sozusagen an einen (Oster)-Spaziergang zu glauben – diese Gefahr besteht allerdings nicht, im Gegenteil: Die Duisburgerinnen bereiten sich in dieser Woche hoch konzentriert und motiviert auf dieses wichtige Spiel vor, Kahlert hat die Intensität hoch gehalten und ist zufrieden: „Alle wissen, worum es geht, alle wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen.“
Zu dieser positiven Ausstrahlung passt auch die erfreuliche Nachricht, dass sowohl Lucie Vonkova als auch Daria Streng nun wieder mit der Mannschaft trainieren. Allerdings zog sich Laura Neboli im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und fällt leider mehrere Wochen aus.
(Fast) kompletter Kader, intensive Arbeit auf dem Trainingsplatz, sehr gute Körpersprache; das alles zusammen soll dabei helfen, das große dreifache Ziel zu erreichen: Sieg gegen Freiburg, Revanche für die unglückliche 0:1-Hinspiel-Niederlage und damit verbunden ein besserer Tabellenplatz als der Gegner. Gelingt das, steht einem entspannten Osterfest nichts mehr im Wege.