Vor dem Heimspiel gegen den BV Cloppenburg (Sonntag, 4.5.2014, 14 Uhr, PCC-Stadion) sind die Fußballerinnen des MSV Duisburg doch da angekommen, wo sie eigentlich nach der fulminanten Serie rund um den Jahreswechsel auf keinen Fall mehr hin wollten, im Abstiegskampf pur nämlich!
Besonders ärgerlich daran ist, dass sich die Zebra-Ladies durch das 0:2 in Essen selbst in diese missliche Lage gebracht haben; denn diese Niederlage gegen eine keineswegs überragende Essener Mannschaft war absolut unnötig: Besonders die großen Möglichkeiten von Jennifer Oster vor und Agata Tarczynska direkt nach dem Wechsel hätten eigentlich unbedingt zur Führung reichen müssen. „Da haben wir verdammt Glück gehabt,“ gab SGS-Trainer Markus Högner denn auch unumwunden zu – und sah sein Team scherzhafterweise sogar mit Mutter Natur im Bunde: „Vielleicht hat beim Schuss von Tarczynska ein Maulwurfhügel dafür gesorgt, dass der Ball am Tor vorbeiging.“
Zu derartigen Scherzen war und ist MSV-Trainer Sven Kahlert nach dieser sehr bitteren Niederlage und vor dem Heimspiel gegen den BV Cloppenburg naturgemäß überhaupt nicht zumute – im Gegenteil: so richtig konnte er sich auch unter der Woche kaum beruhigen: „Jetzt ist das Spiel gegen Cloppenburg in der Tat eine Art Endspiel – eine Situation, in die wir niemals kommen wollten.“
Und im Gegensatz zum MSV kommt der Aufsteiger mit einem beachtlichen Erfolgserlebnis nach Duisburg, denn die Elf von Tanja Schulte gewann 7:1- zwar "nur" gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, aber sieben Tore muss man auch erst einmal gegen Sindelfingen schießen.
Hinzu kommt – das weiß natürlich auch die Zebra-Herde rund um Kapitänin Jennifer Oster – der psychologische Vorteil: Cloppenburg kann als Aufsteiger locker aufspielen, während der renommierte und etablierte MSV unbedingt einen Sieg braucht, um einen vielleicht schon entscheidenden Schritt für den Klassenerhalt zu machen.
Dabei wünschen sich Spielerinnen, Trainerteam und die treuen Fans für Sonntag besonders eines – dass nämlich endlich einmal in der Offensive der Knoten platzt: Mit nur 18 erzielten Toren liegen die Duisburgerinnen in dieser Tabelle auf einem Abstiegsplatz, negativ getoppt nur noch vom Letzten Sindelfingen.
Immerhin: zehn der 18 Tore wurden gegen die Mitkonkurrenten Sindelfingen, Hoffenheim und eben Cloppenburg erzielt – und auch das Hinspiel beim BVC (2:2) gibt durchaus Anlass zu Optimismus; denn die Zebras waren eigentlich besser, überzeugten vor allem nach dem überraschenden Rückstand mit einer kämpferisch und spielerisch guten Leistung; andererseits: der späte Ausgleich (80.) hätte gut und gerne verhindert werden können.
Deshalb setzt Kahlert in dieser Woche auch zwei Schwerpunkte im Training: „Wir wollen konzentriert in der Abwehr arbeiten, damit solche Fehler wie bei den Gegentoren in Essen und Cloppenburg tunlichst nicht wieder vorkommen.“ Den Duisburgerinnen ist nämlich klar, dass die Niedersachsen u.a. mit der Ex-Duisburgerin Islacker (schon zehn Treffer) und Jakobsson richtig torgefährliche Spielerinnen haben. Auf der anderen Seite musste der Gast aber auch schon 47mal das Runde aus dem eigenen Eckigen holen, das macht rein statistisch fast drei Gegentreffer pro Spiel.
Da ergibt sich die Strategie fast von allein: „Sicher hinter dem Ball stehen und möglichst früh ein Tor erzielen.“ Aber auch Kahlert weiß: Das schwierigste im Sport ist stets, die gute Taktik auch auf dem Platz umzusetzen. Mit Hilfe unserer hervorragenden Fans sollte das hoffentlich gelingen, damit das Abstiegsgespenst am Sonntag aus dem PCC-Stadion verjagt wird!