„Es geht um Alles“ – mit einer Plakat-Aktion unter diesem Motto wirbt der MSV Duisburg in diesen Tagen in der gesamten Stadt und am Niederrhein für das entscheidende Spiel der Bundesliga-Mädels am Sonntag, 8. Juni 2014, 14 Uhr, PCC-Stadion, gegen den VfL Sindelfingen. Es geht um nicht weniger als den Klassenerhalt.
Und die Voraussetzungen sind – zumindest theoretisch – ganz simpel: Mit einem Sieg kann der MSV die Saison erfolgreich abschließen, bei einem Remis oder einer Niederlage müssen die Duisburgerinnen (19 Punkte) darauf hoffen, dass der aktuelle Vorletzte BV Cloppenburg (17 Punkte) zur gleichen Zeit in Freiburg nicht gewinnt.
Folglich haben die Verantwortlichen Etliches unternommen, um möglichst viele Fans an den Homberger Rheindeich zu locken: Es gibt verschiedene Kartenangebote – so haben Dauerkartenbesitzer der MSV-Männer mit einer Begleitperson freien Eintritt! -, es laufen weitere Aktivitäten in den Netzwerken und in den Medien und es gibt öffentliche Appelle, in die sich auch MSV-Geschäftsführer Bernd Maas aktiv eingeschaltet hat: „Wir hoffen auf eine große Kulisse am Sonntag, die stimmgewaltig die Elf von Trainer Sven Kahlert unterstützt.
“Man wird sehen, welchen Ertrag all‘ diese Bemühungen bringen werden, auf 2000 Fans jedenfalls hoffen die Zebras allemal.
Auf einen positiven Ertrag der sportlichen Art setzt ihrerseits die komplette Mannschaft inklusive Trainerstab; Sven Kahlert, Annemieke Kiesel und Andreas Kontra haben deshalb zuletzt sehr viel Wert auf Leichtigkeit, Lockerheit und spielerische Elemente gelegt – und offenbar haben die Zebra-Mädels diese Botschaft verstanden: „Wir haben hoch konzentriert trainiert, aber ich habe keine Hektik, keinen Stress erlebt – nur positive Anspannung.“
Und genau das war der Plan: Beim Team vor dem Kampf gegen den bereits feststehenden Absteiger das absolut berechtigte Vertrauen in die eigene Leistung zu stärken, aber auch die Konzentration hoch zu halten; noch einmal Kahlert: „So wie wir in dieser Woche trainiert haben, wollen wir auch spielen: Ruhig von hinten heraus, das Spiel breit oder schnell machen, je nach Situation, und dann unsere spielerische Stärke zum Einsatz bringen.“
Natürlich werden die Zebras in diesem entscheidenden Spiel auch alles daran setzen, endlich ihre größte Schwäche in dieser Saison abzulegen, das Tore schießen; denn gerade einmal 20 Treffer in 21 Bundesligaspielen sind nun wirklich nicht dazu angetan, den Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen. Auf der anderen Seite: Die Gäste haben bereits sagenhafte 116 Gegentore kassiert, und der MSV hat in Sindelfingen beim 3:0 klar dominiert, Sofia Nati war damals übrigens dreifache Torschützin!
Niemand wird ernsthaft gegen eine Wiederholung etwas einzuwenden haben – natürlich mit Ausnahme des Gegners; vom ungebrochenen Kampfgeist des bereits feststehenden Absteigers kann auch der letzte MSV-Gegner USV Jena ein Lied singen; denn die Thüringerinnen schafften erst kurz vor Schluss beim Spiel in Sindelfingen den Ausgleich zum 1:1.
Ein solches Herzschlagfinale wollen sich die Zebras natürlich möglichst ersparen und deshalb hat Kahlert der Mannschaft in den vorbereitenden Gesprächen immer wieder eingebläut: „Wenn wir in Führung gehen sollten, werden wir konzentriert weiter auf das zweite Tor spielen, um weiter die nötige Sicherheit in unser Spiel zu haben und letztlich auch unser Ziel zu erreichen.“
Dabei setzen die Mädels ganz fest auf ihre treuen Anhänger, sicher nicht zu Unrecht. Helfen sollen auch die vielen, vielen Fans der Männermannschaft, die seit Tagen über die MSV-Netzwerke und per Ticketkauf ihren Besuch im PCC-Stadion angekündigt haben, sogar in Jena ist eine kleine Delegation der Ultras am Start gewesen!
Käpt’n Oster spricht für ihr gesamtes Team: „Unsere Fans sind großartig, überraschen immer wieder mit spektakulären Aktionen, die Treuesten von ihnen machen sogar stets die weitesten Auswärtsfahrten mit, auch für sie wollen wir den dringend nötigen Sieg klarmachen.“
Gut gesprochen - aber auch diesem Statement von Torfrau Stina Petersen können wir uns 100prozentig anschließen: „Wir werden gewinnen, davon sind wir alle überzeugt, sollte es aber tatsächlich nicht klappen mit dem Klassenerhalt, dann haben wir es auch wirklich nicht verdient.“
90 Minuten verbleiben am Sonntag, um genau dieses Schreckens-Szenario zu verhindern. Auf geht’s, Zebra-Ladies, Ihr spielt, wir zeigen Streifen!