Beim DFV08: Sonntag Start zum Niederrheinpokal!

 

Wenn am Sonntag, 17. August 2014 (17 Uhr), im Duisburger Leichtathletikstadion gegenüber der Schauinsland-Reisen-Arena das Niederrheinpokalspiel zwischen dem Duisburger FV 08 und dem MSV Duisburg angepfiffen wird, dann schnalzen Fußball-Historiker mit der Zunge. Wir blicken hier auf die Geschichte des DFV zurück, und im ZebraTV-Video haben wir 08-Trainer Salvatore Campanella im Interview.

Zwei der erfolgreichsten Duisburger Vereine treffen jetzt nach langen Jahren wieder aufeinander. "08" spielt heute zwar nur noch in der Kreisliga, war aber früher mit den Zebras auf Augenhöhe. Als die beiden Traditionsklubs 1951 zum bislang letzten Mal - mit ihren ersten Mannschaften - gegeneinander um Punkte spielten, waren die beiden Lokalkontrahenten im wahrsten Sinne auf Schlagdistanz. 3:3 endete 1951 das Rückrundenspiel in der 2. Liga West zwischen dem Duisburger FV und dem Meidericher SV.

Das Match verlief keineswegs schiedlich-friedlich, wie einen Tag später im "Sportbeobachter", dem damaligen Fußball-Fachblatt, beschrieben wurde: "Die Lokalschlacht zwischen den Meiderichern und den Hochfeldern war mit einem unzulänglichen Schiedsrichter versehen und hernach musste die Polizei eingreifen, um ihn vor der Liebe des Volkes zu schützen. Auch untereinander wurde heftig gekloppt - mein Gott, wie viele Knöpfe wurden dabei von den Mänteln gerissen und wie viele blaue Flecken wurden da dem bösen Feind verpasst."

Am Ende der Saison schaffte der MSV mit Trainer "Fischken" Multhaup den Aufstieg in die Oberliga West und löste gewissermaßen den DFV ab. Denn die Hochfelder waren in der Saison 1949/50 in der Oberliga West vertreten und somit klar besser als der MSV. Nach nur einem Jahr musste "08" jedoch wieder absteigen und schaffte nicht mehr das Comeback in der damals höchsten West-Liga. Hochfeld blieb zunächst zweitklassig.

1953 erfolgte durch eine Ligenreform jedoch der Abstieg in die Amateurliga Niederrhein. Erst 1962 meldete sich "08" in der 2. Liga West zurück. Wenige Jahre später ging es aber wieder bergab. Die Hochfelder stürzten zwischenzeitlich bis in die Bezirksliga ab. In den 80-er Jahren konnte zwar wieder die Verbandsliga Niederrhein erreicht werden, doch 20 Jahre später setzte eine Talfahrt ein, die bis in die Kreisliga B führte. 2010 gelang zumindest die Rückkehr in die Kreisliga A.

Große Spiele gab es in der Geschichte des Duisburger Fußballverein 08 aber schon einige. 1984 beispielsweise hatten sich die Hochfelder für den DFB-Pokal qualifiziert und hielten das Erstrunden-Match gegen den damaligen Bundesligisten Waldhof Mannheim lange offen. Bis zur 53. Minute stand es 0:0, erst nach dem ersten Gegentreffer brach bei dem Match im Wedau-Stadion der Widerstand des krassen Außenseiters. Das Mannheimer Team von Trainer Klaus Schlappner siegte am Ende 4:1. Noch erfolgreicher lief es 1937, als der DFV 08 das Achtelfinale des Tschammer-Pokals, dem Vorgänger des DFB-Pokal, erreicht hatte. Und gegen Borussia Dortmund war das Viertelfinale sogar greifbar. In Dortmund gab es ein 1:1 nach Verlängerung, im Wiederholungsspiel musste sich der DFV zuhause vor 8000 Zuschauern mit 1:3 geschlagen geben.

Das ist lange her. Doch auch wenn die Hochfelder heute nur noch in der Kreisliga spielen, sind die ruhmreichen Geschichten um den Arbeiterklub doch in Duisburg immer noch präsent. Zumindest im gehobenen niederrheinischen Amateurfußball war „08“ für Generationen eine echte Hausnummer. Das lag auch an der guten Nachwuchsarbeit, die rund um die heimische Grunewald-Kampfbahn gemacht wurde.

Natürlich wird auch in Hochfeld viel Wert auf Tradition gelegt. "Gerade unsere engere Heimat, der Stadtteil Hochfeld, erlebte durch das Sesshaftwerden einiger größerer Industriewerke eine stets wachsende wirtschaftliche Bedeutung", heißt es voller Stolz in der Jubiläumsschrift zum Fünfzigsten des Duisburger Fußballverein 08. 1971 wurde am Ende der Paul- Esch-Straße die Heimat gefunden, an der der Klub auch heute noch spielt.

Einige spätere bekannte Fußballer lernten bei "08" die ersten Kniffe. Darunter die Kessen-Zwillinge Ralf und Jörg, die auch zum MSV wechselten. Dazu die späteren Profi-Torhüter Oliver Adler (RW Oberhausen) und Manfred Kroke (Bundesliga-Keeper für Bayer Uerdingen) und Günther Brocker, der 1958 mit einem Verein aus Gelsenkirchen Deutscher Meister wurde.

Im Niederrheinpokalspiel gegen den MSV wollen die Hochfelder erneut Geschichte schreiben …

www.dfv-08.de

Mitglied werden

Jetzt Streifen Zeigen!
Leben. Liebe. Leidenschaft. MSV

Zur Anmeldung