Sportlich scheint die Sonne!

Mo Idrissou vor dem ersten Spieltag im Interview

Im Spiel gegen Koblenz dürfte einer im Sturm gesetzt sein: Mohamadou Idrissou. In der Vorbereitung traf er bereits zehn Mal für die Zebras. In der Saison 2006/2007 hat er sich vorgenommen 25 Tore zu erzielen und wieder in die Nationalmannschaft Kameruns zurückzukehren...

 

 

 

Mo, Du scheinst einer der großen Gewinner der Vorbereitung im Sturm zu sein.

Hast Du mit dieser Leistung gerechnet?

 

Ich bin nach Duisburg gekommen, um hier endlich wieder Leistung zu zeigen. Ich hatte zuletzt immer nur das Ziel, endlich wieder Fußball zu spielen. Ich möchte die Verletzung vergessen.

Die Leistung ist schon nicht schlecht, aber noch steigerungsfähig. Dafür brauche ich Spiele, denn jedes Spiel bringt mich noch ein Stück weiter nach vorne, durch jedes Spiel verbessere ich mich noch ein wenig mehr.

In der Vorbereitung hat mir die Mannschaft sehr geholfen. Wir haben mit dem Trainer zusammen sehr gut gearbeitet, um unser Ziel, die Erste Liga, zu erreichen.

Ich bin gesund und wenn ich das bleibe, werde ich mich noch steigern können.

 

 

Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du gegen Koblenz von Anfang an spielen. Welcher Sturmpartner wäre Dir am liebsten?

 

Ich kann mit verschiedenen Sturmpartnern spielen. Wichtig ist, dass beide Stürmer, wie auch das ganze Team, immer alles geben! Ich bin 100%ig fit, war acht Monate lang verletzt, habe im Kraftraum geschuftet, um solch ein Comeback zu schaffen. Ich bin bereit!

 

 

Wo siehst Du Deine Stärken?

 

In der Laufbereitschaft sehe ich eine meiner großen Stärken. Außerdem bin ich sehr kopfballstark. In Hannover habe ich häufig auch links außen gespielt, weil der Trainer meine Flanken sehen wollte, aber auf dieser Position fand ich mich nicht sonderlich stark. Ich bin einfach ein Stürmertyp und freue mich auch hier in Duisburg auf Torejagd zu gehen. Nach der schweren Zeit fühlt man sich bei jedem Tor wie neugeboren. Es ist ein tolles Gefühl.

 

 

Du hast das Zeug dazu Publikumsliebling zu werden. Wie wichtig ist dir die Stellung bei den Fans?

 

Es ist natürlich super, wenn die Fans meinen Namen rufen. Als ich gegen Frankfurt meinen Namen hörte, wollte ich einfach noch mehr zeigen, damit die Leute sehen, dass ich alles gebe.

Ich habe den Fans versprochen 25 Tore zu machen! Ich möchte mein Wort halten und dann, egal wie, in die Erste Liga. Ich habe den Anspruch in jedem Spiel besser zu werden.

Jedes Tor bringt mich weiter, meine 25 Buden zu erreichen. Ich wollte diesen Druck, um zu signalisieren: Ich bin da! Ich wusste nicht, wie ich hier in Duisburg empfangen werde. Aber die Fans haben Respekt vor mir, ich vor den Fans. Jetzt möchte ich viel Spaß mit ihnen haben und 25 Tore für sie schießen.

 

 

Du bist vor einem Jahr bei der sportärztlichen Untersuchung durchgefallen. Wie geht es Deinem Knie?

 

Mit dem Knie ist alles bestens. In Hannover habe ich mich verletzt. Damit ich in der Saison nicht 3-4 Monate ausfalle, haben sie das Knie mit Cortison betäubt.

Im Endeffekt musste ich dann operiert werden, aber 96 ließ mir zu wenig Zeit, um meine Reha vollständig zu beenden. So schleppte ich immer noch diese Verletzung mit mir durch die Gegend, ohne zu wissen, dass mit meinem Knie etwas nicht in Ordnung ist.

Deshalb war ich auch sehr überrascht, dass ich im Winter die sportärztliche Untersuchung nicht bestanden habe.

 

 

Wie kam es, dass der Wechsel verspätet doch noch zustande kam?

 

Ich habe immer gesagt, dass ich ein Spieler bin, der keine Probleme in eine Mannschaft bringt. Also habe ich Herrn Hellmich gesagt, dass ich in Ruhe mein Knie behandeln lassen möchte und dann für den MSV bereit stehe.

Er sagte, wenn ich fit wäre, könne ich kommen.

Ich hatte schon länger Kontakt zu den Duisburgern. Norbert Meyer hatte mich damals auf seinem Zettel, Kohler ebenfalls und jetzt Rudi Bommer. Ich bin froh, dass es geklappt hat, bin viel lockerer als früher und werde zeigen, dass ich knallhart arbeiten kann, aber auch jede Menge Spaß mitbringe.

 

 

Zuletzt in Caen und Hannover hast Du keine großen Leistungen gebracht. Wie hast Du Dich auf den MSV vorbereitet, wieso bist Du dennoch so gut in Form?

 

In Caen habe ich mich nach dem vierten Training erneut am Knie verletzt. Glücklicherweise an einer anderen Stelle. Dort musste ich aber nochmals operiert werden. Nach der OP war die Saison vorbei.

In Hannover hatte ich zu wenig Zeit, meinen Platz wieder im Team zu finden.

 

 

Du hast groß angekündigt 25 Tore machen zu wollen, klingst sehr selbstbewusst…

 

Oh ja, ich bin sehr selbstbewusst. Man muss wissen, was man kann. Ich habe mir die 25 Tore vorgenommen, denn Stürmer zu sein, heißt Tore zu machen. Ein Stürmer muss arbeiten und sich Bälle erlaufen.

Mit meinen 1,90m bin ich zudem sehr kopfballstark und unberechenbar für den Gegenspieler.

 

 

Wie viele werden es gegen Koblenz?

 

Ich bin mir bewusst, dass es nicht leicht wird 25 Tore zu machen, aber ich bin hochmotiviert und fange logischerweise mit dem Ersten an. Vielleicht mache ich eins, vielleicht werden es zwei. Wichtig ist aber, dass die Mannschaft die drei Punkte holt. Jedes Tor zählt.

 

 

Damit dürftest Du auch an der Tür zur Nationalelf Kameruns anklopfen. Ist das Dein Ziel? Träumst Du von der WM 2010?

 

Ich habe letzte Woche mit dem Nationaltrainer Kameruns gesprochen. Er hat die Spiele gegen Frankfurt und Schalke gesehen und war sehr zufrieden. Sollte ich mich nicht verletzen, habe ich gute Chancen, demnächst eine Halbzeit für Kamerun zu spielen. Das habe ich allerdings abgelehnt, denn neun Stunden Flug für 45 Minuten Spielzeit, das macht schon müde. Und es zählt nur der MSV.

Wenn ich einige gute Spiele gemacht habe und zu 100% fit bin, müssen wir mal sehen, was kommt.

Bislang hatte ich mit Weltmeisterschaften leider kein Glück. 2002 war ich verletzt, diesmal haben wir uns nicht für die WM qualifiziert. Ich hoffe auf die WM 2010 in Südafrika. Sportlich scheint bei mir momentan die Sonne, vielleicht ja auch in vier Jahren.

 

 

Was muss gegen Koblenz im Gegensatz zum letzten Test gegen Schalke besser werden?

 

Wir haben in der ersten Halbzeit klasse gespielt und eine starke Mannschaft wie den FC Schalke 04 unter Druck gesetzt. Wie gegen Schalke müssen wir auch gegen Koblenz am Sonntag von der ersten Minute an Vollgas geben und den Gegner richtig fertig machen. Zuhause dürfen wir kein Spiel verlieren. Wir haben elf neue, gestandene Spieler, große Namen, die alles geben müssen.

Wir sind mit den Fans im Rücken sehr stark und auch auswärts können wir Bäume ausreißen.

Im Gegensatz zum Schalkespiel müssen wir auch am Ende noch konsequenter spielen und weiter Druck machen.

Wir dürfen es den Koblenzern nicht leicht machen und ich denke, dass es auch für sie nicht leicht wird. Sie sind Aufsteiger und wir Absteiger. Das müssen wir direkt klarmachen.

Bei Koblenz herrscht eine große Euphorie und genau da müssen wir zeigen: Wir sind da!

Wir werden die Euphorie schon bremsen und sind gewillt, die drei Punkte zu holen und werden sie holen!

 

 

Wie schwer ist es sich in der Zweiten Liga zu motivieren, wenn der Gegner Koblenz oder Burghausen, statt Bayern oder Schalke, heißt?

 

Das ist überhaupt kein Problem. Für mich gibt es kein leichtes Spiel, auch nicht im Training. Ich nehme jeden Kick sehr ernst. Auswärts muss man sich einfach klarmachen, dass man alles geben muss, sobald die 22 Spieler auf dem Platz stehen, Stimmung hin oder her.

 

 

Es war zu lesen, dass Du Dir etwas beim Torjubel einfallen lassen möchtest. Was hast Du fürs Spiel gegen Koblenz geplant?

 

Ich habe gesagt, dass jeder Torjubel von mir für die Fans eine Überraschung wird. Das erste Tor ist nur für die Zuschauer. Was ich für Sonntag geplant habe, verrate ich jetzt noch nicht, aber sie werden sich freuen.

 

 

Kannst Du Dich mit einer Arbeiterstadt wie Duisburg identifizieren?

 

Ich selber versuche auf dem Platz auch immer zu arbeiten und kämpferisch alles zu geben.

Das ist meine afrikanische Mentalität.

 

 

Der MSV geht als Mitfavorit in die Saison. Ist es schwer mit dem Druck umzugehen?

 

Der Druck ist groß, keine Frage, aber der Verein hat viel Geld investiert, dass wir den Druck annehmen können und müssen. Wir haben ein geiles Stadion, tolle Fans. Uns ist klar, dass auch andere gute Mannschaften in der Liga sind. Köln und Kaiserslautern zähle ich dazu. Aber auf die werden wir nicht schauen, denn der Aufstieg ist unser Ziel und da haben wir keine andere Wahl, als diesem Ziel alles unterzuordnen.

 

 

Das Ziel ist ganz klar der Aufstieg. Deine Einschätzung dazu?!

 

Wir sind Mitfavorit. Es kann im Fußball auch Überraschungen geben, aber in diesem Fall darf es sie nicht geben.

Unentschieden zu spielen ist für uns ein Rückschritt, wir müssen den Gegner von der ersten Minute an unter Druck setzen.

 

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