MSV-Gegner Münster im Check: Tradition auf Tuchfühlung

(Foto: firo sportphoto)

Viel enger geht es kaum: Vor dem Duell im historischen Preußenstadion am Sonntag (14 Uhr) sind Münster und Duisburg direkte Tabellennachbarn. Lediglich die leicht bessere Tordifferenz beschert dem MSV (+6) eine Platzierung vor den Preußen (+4). Die beiden Traditionsklubs befinden sich auf Tuchfühlung – und dementsprechend können sich alle Fans auf ein prickelndes NRW-Derby einstellen.

Die Preußen wollen ihren Erfolgslauf vor heimischer Kulisse nutzen und mit einem Sieg in der Tabelle wieder an den Zebras vorbeiziehen. Die zurückliegenden vier Heimspiele (gegen Wehen, Großaspach, Halle und Bielefeld) konnten allesamt gewonnen werden und bilden die Grundlage für die positive Tabellenplatzierung. Dass der SCP noch nicht ganz oben in der Tabelle angekommen ist, mag an der fehlenden Konstanz in Auswärtsspielen liegen: Zuletzt gab es Pleiten in Mainz und Chemnitz. Bei der Kölner Fortuna wurde immerhin durch einen späten Treffer von Rogier Krohne ein 1:1 geholt.

Die Preußen stellen ein Team mit Potenzial. Trainer Ralf Loose hat eine Mannschaft geformt, mit der zu rechnen ist. Mit schnellen Kombinationen wird das Mittelfeld überbrückt, in den Zweitkämpfen steckt eine Menge Esprit. Längst hat Münster den Wechsel von Leistungsträger Dennis Grote zum MSV weggesteckt. In der Vorsaison war Grote noch Torschütze für die Preußen gegen Duisburg. In letzter Sekunde besiegte der SCP die Zebras mit 2:1, auch das Rückspiel beim MSV konnte Münster 1:0 gewinnen. Münsteraner und Meidericher begegneten sich früher vielfach auf Augenhöhe. Die Preußen qualifizierten sich 1963 gemeinsam mit den Zebras für die neugegründete Bundesliga. Die Preußen stiegen zwar nach dem Premierenjahr direkt wieder ab und kehrten nie zurück, konnten den MSV im ersten Duell in Münster aber 4:2 bezwingen.

Zwischen 1989 und 1991 gab es zudem vier Begegnungen in der 2. Liga. Haften bleiben aber vielmehr die Aufstiegsrunden zur 2. Bundesliga 1988 und 1989. Verpasste der MSV 1988 noch durch eine 1:4-Pleite in Münster den Aufstieg, klappte die Rückkehr 1989 trotz einer 1:3-Niederlage daheim gegen Münster. Bereits vor dem Rückspiel in Münster (0:0) hatten die Zebras um Torjäger Michael Tönnies alles klar gemacht. Münster reichte der Zähler, um ebenfalls aufzusteigen.

DER TRAINER Ralf Loose ist seit dem 15. September 2013 beim SC Preußen in der Verantwortung und hat aus dem Traditionsklub wieder einen echten Aufstiegskandidaten gemacht. Der ehemalige U 20-Weltmeister kennt sich mit anspruchsvollen Herausforderungen aus. Beim Nationalteam von Liechtenstein hat Loose als Trainer einiges bewegt. Der frühere Profi von Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf führte zudem Dynamo Dresden in die 2. Liga.

DER STAR Marcel Reichwein kennt sich in der 3. Liga aus. Für den Wuppertaler SV lief der einst im Nachwuchs von Bayer Leverkusen ausgebildeten Angreifer bereits auf (2008/09), auch für Jahn Regensburg und RW Erfurt war er bereits drittklassig am Ball. Hinzu kommen Zweitliga-Engagements in Ahlen und Aalen. Schon in Erfurt überzeugte Reichwein als Torjäger (17 Treffer in der Spielzeit 11/12). Jetzt stimmt die Torquote erneut: In den bisherigen 15 Saisonpartien gelangen ihm bereits sieben Tore.

DIE GESCHICHTE Gegründet am 30. April 1906 war der Verein 1925 Teil der deutschen Rundfunkgeschichte. Am 1. November 1925 wurde im Spiel gegen Arminia Bielefeld erstmals ein Livekommentar gesprochen. Mit dem „Hunderttausend-Mark-Sturm“ um Fiffi Gerritzen und Adi Preißler wurden die Preußen 1951 deutscher Vize-Meister. 1964 stieg der Klub direkt aus der neu gegründeten Bundesliga ab. In den Folgejahren ging es teilweise bis in die 4. Liga runter, mittelfristig peilen die Preußen die Rückkehr in die Zweitklassigkeit an.

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