Zehn Jahre Ivo Grlic: „Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut“

Im Sommer 2004 wechselte ein gewisser Ivica Grlic zum MSV. Zehn Jahre ist er Legende, war Kapitän, trugt in 300 Liga-Spielen ZebraStreifen – und hat nach dem finanziellen Knock-Out vor einem Jahr als Sportdirektor als einer der ersten Streifen für seinen Meidericher SV gezeigt. Am Samstag, 08. November 2014, haben die Fans ihren Ivo beim 2:0 gegen RW Erfurt für zehn Jahre MSV hochleben lassen.

Ivo, was hast du bei der Choreo und den Gesängen der Kurve empfunden?

Ivo Grlic: „Da bin ich ganz ehrlich: ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut ... Und es ist natürlich ein wunderbares Gefühl, diese Wertschätzung und Anerkennung der Fans, in dieser Form zu erleben. Aber natürlich ist diese Anerkennung auch eine große Verpflichtung."

Was waren die besonderen Momente in diesen zehn Jahren?

Ivo Grlic: "Da gibt es viele. Jeder Tag beim MSV bietet Emotionen. Aber ich will gar nicht so sehr in der Vergangenheit schwelgen. Wir sind alle gut beraten, nach vorne zu schauen."

Na gut: Wo steht der MSV in zehn Jahren?

Ivo Grlic (lacht): „Wenn ich in dieser Zeit etwas gelernt habe, dann die Tatsache, dass du im Fußball, und erst recht beim MSV, nicht zu weit nach vorne schauen darfst … Wir haben unser Ziel nach dem Crash im Sommer 2013 klar umrissen: Zurück in den Profifußball! Wir wollen hier ein Team entwickeln, mit dem wir bis zum Frühjahr 2016 aufsteigen können, und mit dem wir uns dann dauerhaft wieder unter den deutschen Top 25 etablieren können."

Dabei ist die Ausgangssituation doch jetzt schon richtig gut …

Ivo Grlic: „Die Liga ist in der Tat so eng, wie ich das in meiner Karriere noch nicht erlebt habe. Aber gerade das Spiel am Samstag gegen Erfurt hat gezeigt, was nötig und nicht nötig ist: viel Geduld. Die eigenen Stärken so einbringen, dass der Gegner Fehler macht – und diese Fehler dann ausnutzen. Das haben wir beim 2:0 sehr, sehr effektiv umgesetzt. Wir haben die notwendige Geduld gezeigt, auch wenn das von der Tribüne aus vielleicht nicht so prickelnd aussah. Aber noch einmal: es ist ein langer, harter Weg für uns alle – und nur mit Geduld und intensiver Arbeit werden wir ihn bewältigen!"