MSV-Gegner Kiel im Check: Heimmacht mit starker Abwehr

Am Samstag geht es für die Zebras zu den Störchen nach Kiel. (Foto: firo sportphoto)

In der Tabelle rangiert Holstein Kiel vor dem 18. Spieltag „nur“ auf dem 11. Platz und bildet somit den Kopf der unteren Ranglisten-Hälfte. Dass die Norddeutschen aber weitaus besser als der bloße Tabellenstand einzustufen sind, zeigt eine ganz andere Zwischenbilanz: Kiel kassierte in dieser Saison erst 13 Gegentore, Holstein verfügt somit über die zweitbeste Abwehr der Liga und ist nur schwer zu knacken. Übrigens: Die Zebras, vor dem Spieltag auf Platz fünf der Tabelle, weisen bezüglich der Gegentore (16) den drittbesten Wert in der Liga auf.

Rein statistisch dürften also wenige Tore fallen, wenn der MSV am Samstag (14 Uhr) die durchaus anspruchsvolle Aufgabe bei den Störchen in Schleswig-Holstein bestreitet. Doch auch knappe Siege bringen drei Punkte. Das wissen die Kieler nur zu genau. Vor drei Wochen wurde im Holstein-Stadion das Spitzenteam von Arminia Bielefeld per solider Leistung 1:0 bezwungen. Insbesondere an der Kieler Defensive biss sich nicht nur Bielefeld die Zähne aus. Überhaupt hat sich die Mannschaft von Coach Karsten Neitzel zu einer echten Heimmacht entwickelt. Die zurückliegenden drei Spiele im eigenen Stadion wurden gewonnen, in dieser Saison konnte bisher nur Energie Cottbus alle drei Punkte aus dem hohen Norden entführen.

Kiel gilt vor allem durch die Erfolge des THW als Handball-Stadt. Wenn die Fußballer auflaufen, schauen die Norddeutschen allerdings auch hin. Zwar nicht mit der Aufmerksamkeit, die der Handball erhält, dennoch wird registriert, dass mit den Fußballern wieder zu rechnen ist. Traditionell sind die Ziele zunächst bescheiden, Holstein will sich in der 3. Liga mittelfristig etablieren. Dem Team um Torjäger Marc Heider (6 Saisontreffer) fehlt allerdings nicht viel, um in der Tabelle auch weitaus höhere Bereiche vorzustoßen.

DER TRAINER Karsten Neitzel hat im August 2013 das Traineramt beim Drittligisten in Kiel übernommen. Dafür arbeitete er schon in der 2. Liga für den VfL Bochum. Der Reviernachbar war die erste Profitrainer-Station des 46 Jahre alten Neitzels, der einst in der DDR-Oberliga für Dynamo Dresden und Chemie Halle am Ball war. Für den SC Freiburg bestritt er später 18 Bundesliga-Partien. Neitzel gilt als Fußball-Analytiker, der etwas entwickeln kann.

DER STAR Seit knapp einem Jahr läuft Manuel Schäffler für die Störche auf und kommt immer besser in Form. Beim jüngsten 3:0 gegen Halle erzielte er alle drei Kieler Treffer. Der Angreifer gehörte zu den unvergessenen Duisburger Pokalhelden, die 2011 das DFB-Finale erreichten. Im Endspiel in Berlin stand Schäffler in der Startformation.

DIE GESCHICHTE Den größten Erfolg feierte Holstein Kiel bereits vor über 100 Jahren. 1912 wurde der Klub Deutscher Meister und war nicht nur im Fußball-Norden eine Macht. An diese Zeiten konnte Kiel später nicht mehr anknüpfen. Immerhin drei Jahre Zugehörigkeit in der 2. Liga stehen noch in der Vereinshistorie. Sehr bekannt ist das Holstein-Stadion. Seit 1911 trägt Holstein Kiel hier seine Heimspiele aus. Die Anlage gehört zu den zwanzig ältesten in ganz Deutschland und ist die älteste in Schleswig-Holstein.

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