Großaspach im Check: Routinier Rapolder soll es richten

Im letzten Auswärtsspiel 2014 geht es für die Zebras nach Großaspach (Foto: SG94)

Zum „Bergfest“ hat die SG Sonnenhof Großaspach schon mal eine beachtliche Leistung abgeliefert. Der Klub aus dem beschaulichen Rems-Murr-Kreis, für den schon der Aufstieg in die 3. Liga im vergangenen Juni eine kleine Sensation war, hält zwar erwartungsgemäß Kontakt zur Abstiegszone, rangierte nach Beendigung der Hinrunde aber „über dem Strich“. Daran hat sich unmittelbar vor dem Gastspiel der Zebras trotz des 0:4-Pleite gegen Fortuna Köln am vergangenen Wochenende nichts geändert – und das soll nach Wunsch der Großaspacher auch so bleiben.

Der mutmaßliche Underdog will weiter überraschen. Dass auf den MSV im letzten Auswärtsspiel des Jahres noch eine harte Nuss wartet, wissen die Zebras nur zu genau. Bereits im Hinspiel holte die SG Sonnenhof - trotz drückender Duisburger Überlegenheit – ein 1:1. Die bisherige Entwicklung in dieser Saison ist beachtlich. Die Mannschaft, in der nur wenige Spieler höherklassige Erfahrungen aufweisen können, startete ordentlich und konnte nicht nur in Duisburg punkten. Nach dem ersten Saisonsieg, der per 3:1 in Rostock eingefahren wurde, ging es aber zunächst abwärts.

Die Wende wurde mit dem 28. Oktober eingeläutet: Als Aufstiegscoach Rüdiger Rehm wegen Überbelastung im Zuge seiner Trainerausbildung den Job bis zum nächsten Sommer abgab und Uwe Rapolder einsprang, feierte Großaspach drei Siege in Serie und verschaffte sich Luft im Abstiegskampf. Die SG Sonnenhof tritt nunmehr betont locker auf, die Siege steigerten merklich das Selbstvertrauen. Viel läuft im Spielaufbau über Simon Skarlatidis und Michele Rizzi. In 17 der bisher 20 Saisonspiele schluckte Großaspach allerdings mindestens ein Gegentor.

DER TRAINER: Weil sich Rüdiger Rehm auf seine Ausbildung zum Fußballlehrer konzentrieren wollte, gab der Ex-Profi das Traineramt bei der SGS im Herbst übergangsweise ab. Vorerst ist Uwe Rapolder für das Team verantwortlich. Für den 56-Jährigen, der in der Nachbarschaft wohnt, ist das ein Gefälligkeitsdienst, der allerdings mit zwischenzeitlich drei Siegen in Serie überaus erfolgreich verläuft. Unter anderem bei Waldhof Mannheim, Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln machte sich Rapolder schon einen Namen. Im kommenden Sommer soll Rehm wieder den Trainerjob übernehmen, Rapolder möchte dann als Sportdirektor fungieren.

DER STAR: Sahr Senesie hat schon eine spannende Karriere absolviert. Im Nachwuchs von Borussia Dortmund ausgebildet, absolvierte der heute 29 Jahre alte Angreifer einst 24 Bundesliga-Einsätze für den BVB. Hinzu kamen unter anderem Stationen in Trier, Zürich und Hoffenheim, ehe er im vergangenen Juni in der Relegation entscheidend zum Aufstieg traf. In dieser Saison gelangen Senesie in bisher elf Spielen vier Treffer. In den vergangenen Wochen musste er allerdings wegen Adduktorenproblemen pausieren.

DIE GESCHICHTE: Es klingt wie ein Fußballmärchen: Die Wurzeln der SG Sonnenhof Großaspach liegen in einer 1976 gegründeten Thekenmannschaft um Uli Ferber, den damaligen Juniorchef des Kleinaspacher Hotels Sonnenhof. 1982 entstand aus der Hobbymannschaft der Verein FC Sonnenhof Kleinaspach, der fortan in einer Freizeitliga spielte. Auf Grund ihrer Erfolge dort meldete sich der Verein 1987 zum regulären Spielbetrieb des Württembergischen Fußballverbands an. Drei Aufstiege bis in die Landesliga folgten, ehe es 1994 zur Fusion des FC Sonnenhof Kleinaspach mit der 1920 gegründeten SpVgg Großaspach kam. Von nun an hieß der Verein SG Sonnenhof Großaspach. Nach weiteren Aufstiegen in die Verbandsliga (2002) und Oberliga (2005) gelang 2009 der Sprung in die Regionalliga. Vorläufiger Höhepunkt: der Aufstieg in die 3. Liga in diesem Jahr.

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