Diese kleine Serie der Zebra-Ladies kann sich sehen lassen: Zweimal ungeschlagen, zweimal überzeugend aufgetreten – und das durchaus mit unterschiedlichen Schwerpunkten: beim Remis gegen die Bayern kämpferisch und mannschaftlich tadellos; beim Sieg gegen Leverkusen (2:0) zudem noch spielerisch bemerkenswert und mit der seltenen Zugabe von zwei attraktiven Toren! Also nur logisch, dass die Lebensgeister und der Überlebenswillen der MSV-Kickerinnen deutlich wiedererweckt sind. Ein gutes Beispiel dafür ist sicher diese Aus(An)sage von Routinier Jennifer Oster im Gespräch mit dfb.de vor der Begegnung am Sonntag bei Turbine Potsdam (14 Uhr, live auf eurosport2): „Wir fahren nicht hoffnungslos dahin, sonst könnten wir gleich zu Hause bleiben.“
Sicher, die Situation ist trotz der vier Punkte aus den letzten zwei Heimspielen weiterhin angespannt, aber immerhin: Der Rückstand auf den SC Sand, der am 19. April ins PCC-Stadion kommt, ist auf zwei Punkte geschrumpft und selbst Bayer Leverkusen (noch vier Punkte Differenz) ist nach dem hoch verdienten MSV-Sieg in Sichtweite. Das alles stimmt positiv, Fakt Nr.1 bleibt dennoch, was Inka Grings so formuliert: „Klar, Wir sind auch von den Ergebnissen der anderen abhängig, aber wir schauen nur auf uns und das, was wir beeinflussen können.“
Und da steht jetzt die extrem ambitionierte Aufgabe in Potsdam auf dem Spielplan: „Turbine ist in jeder Beziehung ein Superverein“, zollt die MSV-Cheftrainerin den nächsten Gastgeberinnen höchsten Respekt, „dort wird seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet, das Stadion ist perfekt für den Frauen-Fußball und das Publikum steht 100prozentig hinter der Mannschaft.“
Aber auch wenn zwischen den beiden Vereinen in dieser Saison sportliche Welten liegen (zwei Siege gegenüber 13 Siegen, 40 gegenüber zwölf Punkten) sieht Grings ihr Team nicht chancenlos: „In Potsdam sind wir – zum letzten mal in dieser Saison – Außenseiter; aber Turbine muss sicherlich gewinnen, um die letzte Chance für den nationalen Titel zu wahren. Sie werden versuchen, uns mit allem, was sie haben, von der ersten Minute an zu überrennen, um schnell in Führung zu gehen.“ Und dafür haben die Turbinen mit Anonma, Nagasato, Andonova und Jungstar Bremer gleich ein komplettes Facharbeiterinnen-Quartett zur Verfügung. 47 Tore in 18 Spielen sprechen da eine klare Sprache.
Das bedeutet für die Zebras, mit dem neugewonnenen Selbstvertrauen aus 180 Minuten ohne Gegentor dagegen zu halten: „Wir haben zwei Ausrufezeichen gesetzt, es wäre phantastisch, wenn wir Sonntag ein drittes folgen lassen könnten.“
Die Mannschaft hat den Willen dazu in der Trainingswoche jeden Tag bewiesen: „Da kann ich mich nur wiederholen, alle sind hochmotiviert bei der Sache, alle wollen helfen, alle drängen sich auf.“ Oder mit anderen Worten: „Wir gehen fit und konzentriert auf die Zielgerade.“ Und wenn dann noch wie im Hinspiel (3:3) ein Remis herausspringen sollte, wäre das die allerbeste Motivation für die anschließende, super spannende Trilogie gegen Sand, in Jena und gegen Herford.