„Natürlich hätten wir gerne gegen Sand gewonnen, aber auch nach dem 1:1 bleibt die Tatsache, dass wir weiterhin die reelle Chance haben, nicht abzusteigen. Dementsprechend haben wir in dieser Woche auch trainiert.“ So analysiert Inka Grings die aktuelle Lage der MSV-Frauen in der Allianz-Bundesliga.
Und in der Tat: zwei Spieltage vor Saisonschluss können die Zebras den Klassenerhalt zwar nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, aber das Restprogramm lässt noch einen Funken Hoffnung glimmen; denn weitere Punktegewinne des MSV am Sonntag (Anstoß 14 Uhr) beim USV Jena und am 10. Mai zu Hause gegen Absteiger Herford sind absolut realistisch – und zudem hat man zumindest theoretisch das etwas leichtere Programm als Hauptkonkurrent SC Sand, der am Wochenende Potsdam erwartet und dann nach Leverkusen reisen muss.
„Wir sind doch seit Wochen immer wieder bereits abgeschrieben worden, aber wir leben noch – und daraus zieht die Mannschaft auch weiter ihre Kraft und ihren Willen“, gibt die MSV-Cheftrainerin ihre Eindrücke von dieser Trainingswoche wieder: „Alle nehmen die Einheiten gut an, alle wollen noch zweimal 100 Prozent geben.“
Das ist am Sonntag auch dringend notwendig bei dem Gastgeber aus Thüringen, der mit 19 Punkten auf dem 8.Tabellenplatz liegt und erst am vergangenen Sonntag beim knappen 1:2 gegen den Titelaspiranten Bayern bewiesen hat, dass man auch auf der Zielgeraden der Saison noch in Bestform ist. Diese Erkenntnisse unterstreicht Grings auch in ihrer Gegner-Analyse; denn Jena hat, u.a. mit Hearn und Arnold, „schnelle, aggressive und technisch versierte Offensivkräfte und auch in der Abwehr z.B. mit Hartmann und Schiewe sehr gute Fußballerinnen“.
Das alles trifft aber auch auf die Zebras zu und – s.o. – Bange machen gilt nicht, im Gegenteil: die MSV-Frauen gehen mit einer klaren Marschroute in dieses extrem wichtige Spiel: „Wir wollen selber Fußball spielen und den Gegner unter Druck setzen, wenn der in Ballbesitz ist. Meine Mannschaft freut sich auf dieses Spiel in einem großen, schönen Stadion und wird mit hohem Engagement ihre Chance suchen. Und dann werden wir sehen, was am Ende dabei herausspringt.“
Übrigens trainiert Gaelle Thalmann, die schweizerische National-Torfrau, inzwischen wieder intensiv und komplett mit, hat am Wochenende nach ihrem Kreuzbandriss schon wieder in der, Zweiten‘ ihr erstes Spiel absolviert und wird auch am Sonntag in Rheine ihre Chance bekommen – eine relativ schnelle Gesundung also, vielleicht auch ein gutes Omen?