2016/17 hat Sportdirektor Ivo Grlic dich zu den Zebras geholt. Wie hat er dich damals überzeugt?
„Ich fand den Weg der mittel- und langfristigen Zielsetzung, den Ivo aufgezeigt hatte, spannend, habe mich damals trotz des Abstieges in die dritte Liga ganz bewusst für den MSV entschieden und war dankbar für diese Chance bei einem tollen Traditionsverein, Mir gefiel der klare Plan, in dem ich in meiner Abteilung Scouting die nötigen Grundlagen und Strukturen schaffen durfte.“
… und wie hast du Ivo überzeugt?
„Ivo und ich waren vom ersten Tag auf einem Nenner, und das war auch einer der Gründe, warum Ivo für das Stellenprofil MSV-Chefscout an mir interessiert war. Schließlich habe ich in Kaiserslautern, aber noch mehr in den Jahren zuvor in Köln, die sicher ein Vorreiter moderner Scoutingarbeit waren, genau diese Arbeitsweisen kennen gelernt, die beim MSV gefragt waren und sind. Ich bin quasi damit aufgewachsen.“
Wo und wie scouten die Zebras?
„In Deutschland und den Grenzländern kennen wir uns sehr gut aus, das müssen wir natürlich auch. Dazu haben wir auch intensive Kenntnisse über Märkte, die vielleicht kurzfristig noch keine Rolle für uns spielen, aber mittelfristig Nischen darstellen können. Auch wenn wir ein kleines Team sind: Ich kann sagen, dass wir heute mit unseren Softwarelösungen und mit unseren Vorgehensweisen vergleichbar scouten wie Clubs aus der zweiten und auch ersten Liga – aber eben teils zwei, drei Nummern kleiner.“
Trotz aller Akribie gibt es Rückschläge wie den Abstieg im vergangenen Sommer …
„Bei der Antwort möchte ich einen Schritt zurück gehen: Wir haben Platz sieben in der Saison 2017/18 in der 2. Liga nie gefeiert, weil wir wussten, dass es eine spezielle Saison war und es auch nochmal eng wurde. Trotzdem waren wir natürlich ein Stück weit stolz, sind aber immer realistisch geblieben. Die vergangene Saison war leider sehr enttäuschend und sicher auch ein Rückschlag. In dieser Form hatte ich damit nicht gerechnet. Wir haben das aber ausführlich analysiert und wollen es hinter uns lassen. Wir haben jetzt ein sehr entwicklungsfähiges Team, bei dem man auch mal mit kleineren Schwächephasen rechnen muss. Aber mit dieser Mannschaft sehen wir uns auf einem guten, aber natürlich noch langen Weg.“