Gleich neben dem Trainings- und NachwuchsLeistungsZentrum der Zebras liegt eine idyllische Kleingartenkolonie. Wer auf den Plätzen in Meiderich einen Freistoß zu hoch ansetzt, muss bei den Laubenpiepern schon mal nachfragen, ob er den Ball wohl zurück bekommt.
80 Jahre früher an der gleichen Stelle: Angst, Ohnmacht, Schrecken, Leid. Die Nazis pferchen hier Juden, Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter ein. Lassen sie so lange unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, bis die meisten von ihnen entkräftet sterben. Heute erinnert eine Gedenk-Stele an die Außenstelle Meiderich-Ratingsee des Konzentrationslagers Buchenwald.
Das Fanprojekt Duisburg hat jetzt mit viel Akribie eine Broschüre veröffentlicht, in der sie ein gutes Dutzend Erinnerungsorte – wie das KZ am Ratingsee – in unserer Stadt vorstellt. Mit dieser interaktiven Stadtführung lädt das Fanprojekt ein, sich zu erinnern an das, was ab 1933 in Deutschland unter dem Nationalsozialismus an menschenverachtenden und menschenzerstörenden Schrecken möglich war. Aber auch, der Menschen zu gedenken, die damals im NS-Wahn ihr Leben lassen mussten.
Das Din-A4-Büchlein fordert auf, unsere Stadt an diesen Erinnerungsorten wahrzunehmen, aufzunehmen. Um Duisburg aus einem anderen, aber wichtigen Blickwinkel kennen zu lernen. „Gerade der Teil unserer Geschichte“, lobt Martin Haltermann, Leiter Kommunikation & Medien beim MSV, die „Macher“ im Fanprojekt, „in der der Nationalsozialismus für millionenfaches Tod und Leid verantwortlich war, ist für uns Verpflichtung, immer wieder den Menschen im Mittelpunkt all‘ unseres Tuns zu sehen, ihn zu achten, ihn zu schützen, ihm zu helfen.“
Die Broschüren versendet das Fanprojekt in diesen Tagen u.a. an die Duisburger Schulen. Wir bieten euch das Heft „Eine interaktive Stadtführung zu Duisburger Erinnerungsorten“ hier zum Download an. Die Broschüre bekommt ihr auch kostenlos donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr beim Fanprojekt, Fuchsstraße 59, 47055 Duisburg.
Weitere Infos zum Fanprojekt findet ihr unter www.fanprojekt-duisburg.de