Drei Wechsel gab’s in der MSV-Startelf: Die beiden Mittelfeld-Youngster Jonas Michelbrink und Caspar Jander bekamen zur Mitte der englischen Woche eine Pause, dafür traten Kolja Pusch und Niclas Stierlin in der Zentrale auf. Außerdem stürmte Chinedu Ekene anstelle von Aziz Bouhaddouz als einzige Spitze von Beginn an. Vincent Gembalies (Knieprobleme) und Rolf Feltscher (Oberschenkel) hatten die Reise ins Erzgebirge nicht mit angetreten.
„Die Zuschauer fordern hier im Erzgebirge ein, dass sich die Mannschaft wehrt und alles gibt, offensiv und defensiv in jeden Ball hereinwirft“, betonte MSV-Cheftrainer Torsten Ziegner vor dem Anpfiff. „Da müssen wir dagegenhalten.“
Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp gab vor Anpfiff die Marschroute aus, das Drittliga-Jahr 2022 „vernünftig und am besten mit drei Punkten in Aue abzuschließen“. Außerdem blickte Heskamp vorab auf ein erwartungsgemäß „intensives Spiel, das fußballerisch kein Leckerbissen“ wird und wünschte sich ein frühes Tor.
Guter Beginn, Aue muss doppelt wechseln
Der Wunsch war wohl in der Meidericher Kabine angekommen: Die ersten beiden gefährlichen Hereingaben kamen – beide von links und – beide vom MSV. Erst flanke Mogultay (1.), dann Senger (2.). Beim Abwehren von Marvin Sengers Flanke verletzte sich der FCE-Schlussmann Martin Männel. Anschließend musste Männel mit einer Rückenprellung vom Feld. Die beste Auer Chance der Anfangsphase hatte Sarajic (10.), die Vincent Müller entschärfte.
Vor dem Kasten der Gastgeber, den ab der neunten Spielminute Philipp Klewin anstelle des angeschlagenen Martin Männel hütete, machte Kolja Pusch auf sich aufmerksam. Eine gute Direktpass-Kombination endete mit einem satten Volley von Pusch. Klewin machte sich lang und parierte (20.). Der Rest des ersten Spielviertels war von wohltemperierten Direktpässen und hart geführten Zweikämpfen geprägt.
Kurz darauf befand sich Pusch erneut im Zentrum des Geschehens: Nach einem Durchbruch auf links verpasste Ekene in der Mitte die Flanke von Pusch (25.). Wenige Sekunden später flankte Capitano Stoppel von rechts. In der Mitte stand Ekene gut postiert, musste aber nicht eingreifen. Gegenspieler Alexander Sorge beförderte das Spielgerät ins eigene Tor (26.) – Führung!
Auf der anderen Seite zeichnete sich Vincent Müller mit einem starken Reflex aus. Bakalorz hatte im Luftkampf bei einer Auer Ecke versehentlich aufs eigene Tor gezielt.
In Führung lag der MSV zur Pause auch in puncto Verwarnungen: Schiedsrichter Martin Speckner zog dreimal Gelb gegen unsere Zebras – unter anderem gegen Stierlin (8.), Ekene (44.) und MSV-Coach Torsten Ziegner (45.+2).
Wundebare Vorarbeit ebnet den Weg
Kurz nach dem Seitenwechsel brach Marvin Ajani auf dem linken Flügel durch und legt in den Rückraum ab, wo Kolja Pusch lässig zum 2:0 einschob und damit Aues frühzeitig in die Schranken wies. Zwar hatte Steffen Nkansah wenig später die Gelegenheit, auf 1:2 zu verkürzen. Stierlin warf sich im eigenen Fünfmeterraum in den Weg. Weil die Zebras aber in der Defensive bis zum Ende sehr konzentriert zu Werke gingen, selbst Chancen auf eine höhere Führung ausließen, blieb es beim 2:0-Auswärtssieg.
Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Cheftrainer Torsten Ziegner stolz und sehr zufrieden: „Die Jungs haben es über die gesamte Spielzeit geschafft, Aue gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Natürlich muss man in den letzten Minuten, wenn der Gegner alles nach vorne wirft, brenzlige Situation überstehen. Aber ich finde, wir haben über die gesamten 90 Minuten das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben!“
Ähnlich sah es Torschütze Pusch: „Wir waren nah in den Zweikämpfen, dran an den zweiten Bällen und sind verdient in Führung gegangen. Im Großen und Ganzen ein verdienter Sieg“, resümierte Kolja und ordnete auch seinen Treffer zum 2:0-Endstand ein: „Eine super Vorarbeit von Ajani! Ein 1:0 ist hinten raus oft unangenehm. Deswegen hat uns das 2:0 Sicherheit gegeben und den Deckel drauf gemacht.“
Vier Spiele ungeschlagen
„Eine gute Serie“, merkte Moritz Stoppelkamp zum zweiten Auswärtssieg in Folge. Der Capitano weiter: „Heute haben wir ein sehr mutiges, sehr souveränes Auswärtsspiel abgeliefert.“
Ärgerlich: In den Schlusssekunden sah Aziz Bouhaddouz nach einem Foulspiel gegen Taffertshofer Gelb – zum zweiten Mal an diesem Abend. Folgerichtig schickte Schiedsrichter Speckner Bouhaddouz vom Platz. Der Stürmer fehlt damit im nächsten Spie unserer Zebras.
Weiter geht’s am Mittwoch, 9. November, mit einer Regenerationseinheit. In der 3. Liga ist bereits am Samstag, 12. November 2022, der FC Ingolstadt zu Gast. Anstoß in der schauinsland-reisen-arena ist um 14 Uhr. Tickets gibt's hier!