Die 20.000, die sich im Stadion an der Westender Straße drängten, gerieten – anders als Schäfer – aus dem Häuschen. Zweimal Eia Krämer mit Geschossen aus 16 und 20 Metern (36. und 53. Minute) und Pitter Danzberg, der schon nach sechs Minuten das Derby mit dem ersten Treffer trefflich eröffnet hatte – auch wenn die Gäste ein Handspiel reklamierten –, sorgten für die Tore.
Ein gaaaanz kleines bisschen unzufrieden war nur der Trainer, der gerne mehr Buden erlebt hätte. „Ich verstehe nicht“, grantelte Fischken Multhaupt kurz, „warum sich die Mannschaft in den letzten zehn Minuten einigelte, wo sie es doch gar nicht nötig hatte.“
Schäfer – genau jener Schäfer, der 1954 nach innen flankte, damit Rahn aus dem Hintergrund schießen konnte – war auch so bedient. Die jungen Meidericher Autogrammjäger, die nach dem Abpfiff den Derbysieg noch mit einer Unterschrift des Weltmeisters garnieren wollten, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Schäfers Laune sollte sich im Verlauf der Spielzeit wieder bessern. Der 1. FC Köln beendete die Spielzeit in der Oberliga West als Spitzenreiter, musste sich dann aber im Endspiel von Stuttgart Borussia Dortmund mit 1:3 geschlagen geben.
Unser MSV beendete die Spielzeit auf Rang drei und qualifizierte sich für die Bundesliga, die im gleichen Sommer starten sollte.
Die „Deutsche“ feierten die Geißböcke erst ein Jahr später in der neu eingeführten Bundesliga – vor dem Sensationsvizemeister mit den Meidericher Jungs. Tempi passati …