Gerade einmal 17 Sekunden waren an jenem 17. Juli 2011 im Karlsruher Wildpark gespielt, als der vom VfL Wolfsburg II gekommene Wolze zum 1:0 für den MSV traf. „Fünf Minuten später hatten wir allerdings dann schon zweimal Anstoß gehabt und lagen 1:2 hinten“, erinnert sich Kevin. Die „17“ hat er allerdings heute noch als Rückennummer.
Am Ende verloren die Meidericher beim Karlsruher SC mit 2:3 – dass neben Bajic ausgerechnet Wolze ein paar Ab- und Aufstiege und finanzielle Talfahrten später noch immer in ZebraStreifen spielt, war damals nicht zu erahnen.
„Für mich sind der MSV und Duisburg ein Stück Heimat“, erklärt der gebürtige Wolfsburger im Gespräch im MSV-Trainingslager in Almancil. „Bei uns ist alles familiär, jeder – auch und vor allem unsere Fans – ist für den anderen da. Ich fühle mich einfach wohl!“
Nach sechs Jahren trägt der Außenspieler jetzt seit Saisonbeginn sogar die Kapitänsbinde. „Natürlich“, bejaht er, „bin ich gereift. Aber wer tut das nicht auf dem Weg vom jungen Menschen ins Leben.“
„Die Kompaktheit, diese Disziplin, die wir an den Tag legen“ – das zeichnet die erfolgreichen Meidericher am Jahreswechsel 2017/18 aus, verdeutlicht der 27-Jährige. „Wir sind zufrieden mit der Hinrunde, natürlich punktetechnisch, aber in den letzten sieben, acht Begegnungen auch spielerisch. Hier im Trainingslager wollen wir daran arbeiten, die Dinge, die noch nicht so gut geklappt haben, zu verbessern.“
Denn trotz sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ist das Ziel Klassenerhalt natürlich noch längst nicht unter Dach und Fach. „Jeder sieht, wie eng die Liga zusammen ist“, warnt Wolze. „Wichtig für uns wird sein, gleich von Beginn an wieder konstant zu punkten.“
Dafür wollen die Zebras mit Trainer Ilia Gruev die Grundlagen schaffen – wie schon vor einem Jahr wieder in Almancil. „Wir fühlen uns hier wohl“, verdeutlich Wolze, „der Platz und das Essen sind gut, wir haben kurze Wege.“ Beste Voraussetzungen, dass die Zebras (Wolze: „Wir leben als Team“) auch 2018 wieder erfolgreich für ihre Fans da sind.