Selten hat ein Spieler beim MSV einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, nur wenige hatten das Zeug dazu, sich so schnell in die Herzen der Zebra-Fans zu spielen und noch nie hat ein Foul an ein Zebra so intensiv nachgewirkt. Alle geschichtsträchtigen MSV-Momente rund um Bachirou Salou bereitet Detlef Luderer vom MSV Museum für euch auf.
Fast genau 20 Jahre ist das DFB-Pokalfinale vom 16. Mai 1998 jetzt schon her. Die Zebras verloren denkbar knapp gegen den FC Bayern mit 1:2 und somit auch ihr drittes Pokalfinale in der Vereinsgeschichte. Niederlage hin oder her, Ausgang und Spielverlauf ungeachtet: Was jede Statistik überdauert sind Erinnerungen. Unvergessen bleibt da wohl das rüde Foul des Ex-Duisburgers Michael Tarnat an den damals besten Duisburger auf dem Platz – Salou.
Der gebürtige Togolese spielte bis dato eine blitzsaubere Saison und auch im Berliner Olympiastadion wuchs er nochmal über sich hinaus. Von der gegnerischen Abwehr – mit klangvollen Namen wie Lothar Matthäus, Thomas Helmer und Markus Babbel gespickt – war er in keinster Weise in den Griff zu bekommen. Als er in der 20. Minute sogar den 1:0-Führungstreffer für die Meidericher erzielte, lag die Sensation in der Luft. Die Fans im Stadion und vor den Fernsehern hofften zu diesem Zeitpunkt auf ein Fußball-Wunder.
Bis zur 73. Spielminute: Als der 1,90-Meter-Hüne an der Mittellinie zum Sprint ansetzt, wird er im vollen Lauf von Michael Tarnat, zu dem Baschi heute in freundschaftlichem Kontakt steht, gelegt. Eine lange Schnittwunde an der Wade bedeutet für Salou das Ende der Partie. „Das waren drei dunkelrote Karten zusammen“, ärgerte sich MSV-Trainer Funkel nach der Partie, doch der Final-Schiedsrichter Hartmut Strampe zückte nur den Gelben Karton. Der Rest ist Geschichte: Die Bayern erzielen in der 89. Minute durch einen Freistoß von Mario Basler das 2:1 und werden DFB-Pokalsieger.
2010 wurde der heute 48-Jährige von den Fans zur MSV-Legende gewählt. Ausschlaggebend waren wohl nicht alleine die 95 Pflichtspiele, in denen er 26 Tore erzielte, sondern insbesondere seine positive Einstellung zu Verein und Fans. 1989 begann seine Fußballlaufbahn bei Panthère Sportive, bis er 1995 über Borussia Mönchengladbach schließlich nach Duisburg kam. Nach vier Jahren vollem Einsatz verließ er die Zebras in Richtung Dortmund. Es folgten unter anderem Frankfurt, Rostock und Aachen. Zuletzt kickte er noch bis 2013 beim VfL Meckenheim.
Gelegentlich schaut er noch heute bei offiziellen MSV-Terminen oder am Meidericher Trainingsgelände vorbei. So auch jüngst im Februar, als er unserem Zeugwart Manni Piwonski spontan bei seinen Spieltagsvorbereitungen Gesellschaft leistete. Unsere Kameras haben davon natürlich einen Schnappschuss eingefangen. Am Sonntag wird Baschi nun Stefan Leiwen tatkräftig bei der Gestaltung des Spieltagsprogramms unterstützen.
Alle Infos zum MSV Museum gibt es hier: www.msv-museum.de
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