Anstelle von Rolf Feltscher (Oberschenkelprobleme) verteidigte Joshua Bitter auf der rechten Abwehrseite. Für Feltscher stand Marvin Knoll im Spieltagskader. Außerdem kehrte Chinedu Ekene (zuletzt krank) als Joker zurück.
Das erste Zebra, das gefährlich im Bayreuther Strafraum auftauchte, war Marvin Bakalorz. Eine Baka-Stoppel-Michelbrink-Co-Produktion führte unsere Nummer 6 in die Schlagdistanz von Kolbes Kasten, ein fehlender Zentimeter an Bakalorz' Fußspitze verhinderte den ersten Torjubel (2.). Auch dem aufgerückten Joshua Bitter fehlte nur ein Fitzel an Körperlänge, um den Ball an Kolbe vorbeizuspitzeln (8.).
In der Anfangsphase sammelte Aziz Bouhaddouz (hohes Bein) die erste Verwarnung des Spiels ein (8.), Moritz Stoppelkamp mehrte unterdessen die Anzahl seiner Ballkontakte in der eigenen Hälfte. Ungewohnt tief agierte der MSV-Kapitän zu Beginn.
In den Folgeminuten setzte Caspar Jander Marvin Ajani auf der linken Außenbahn gut in Szene (16.). Moos war an der Grundlinie als Nothammer in Einsatz und klärte zur Ecke. Kurz darauf flankte Stoppel von rechts mit Zug auf Aziz Bouhaddouz, der zum Kopfball ansetzte, das Tor aber verfehlte. Zudem sorgten Stoppelkamp (26.) und Ajani (37.) für einen erhöhten Puls beim Bayreuther Schlussmann Sebastian Kolbe. Allerdings ohne Torerfolg.
Den verbuchten dafür die Gäste: Stürmer Alexander Nollenberger nahm eine Ablage von Tobias Stockinger und Felix Weber zum Anlass, aus fünf Metern Torentfernung abzuschließen und traf zur im Grunde aus dem Nichts zur Pausenführung (38.) für die "Oldschdodd".
Zur Pause tauschte der MSV einmal: Kolja Pusch kam für Jonas Michelbrink ins Spiel und sorgte gleich für den ersten Schuss des zweiten Spielabschnitts (46.).
Die nächste Torraumszene besorgte Marvin Senger (49.) per Kopf. Den Stoppel-Freistoß aus dem linken Halbfeld schnappte sich der 1,93m-Hüne, zielte dann aber knapp rechts am Tor vorbei. Ebenfalls per Kopfball meldete sich Bouhaddouz dann erneut vor Kolbe. Nach Puschs Flanke schraubte sich unsere Nummer elf am höchsten, der Torschrei blieb aber verwehrt (54.). Nach einem Eckball warf sich Basti Mai in den Ball, köpfte aber links neben das Tor. Stoppelkamp (57.) selbst wurde dann von Ajani bedient und schloß mit links ab. Kolbe hielt den Abschluss fest.
Nach einer guten Stunde wechselte Torsten Ziegner Niclas Stierlin und Niklas Kölle ein. Letzterer stand wenig später goldrichtig und kämpfte die Hereingabe von Moritz Stoppelkamp mit allem, was er hatte, über die Torlinie – Ausgleich (65.)!
In der Schlussphase entschärfte Vincent Müller noch einen Kopfball von Felix Weber (75.), ehe das Trainerteam um Torsten Ziegner zum nächsten Wechsel griff. Marvin Knoll ersetzte Aziz Bouhaddouz und attackierte fortan in vorderster Reihe.
In den Schlusssekunden sah Alexander Groiß nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (90.). Alle Angriffsbemühungen halfen dennoch nichts und beide Teams gingen mit geteilten Punkten vom Feld.
„Ich bin enttäuscht, wie alle, die es mit dem MSV halten“, resümierte Torsten Ziegner. „Weniger das Ergebnis, sondern vielmehr die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Wir haben heute nicht gut Fußball gespielt, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist das Thema Einstellung. Bayreuth hat uns vorgelebt, wie sie jedem Ball hinterhergelaufen sind, wie sie Bälle erkämpft haben und wie sie sich defensiv in die Zweikämpfe geworfen haben. Das ist für mich Einstellung par excellence!“
„Wir haben uns immer wieder auf den Flügeln freigespielt, aber waren dann im Sechzehner zu ungefährlich“, fügte Ziegner an und Kapitän Stoppelkamp stimmte zu: „Wir haben viele Flanken in den Strafraum geschlagen. In der Box waren wir als Team heute nicht präsent.“
Auch für Debüt-Torschütze Niklas Kölle war die Ausbeute zu wenig: „Am Ende muss mehr rumkommen als ein Punkt gegen Bayreuth!“
Weiter geht’s für die Ziegner-Elf bereits am Dienstag, 8. November 2022, beim FC Erzgebirge Aue. Anstoß im Erzgebirgsstadion ist um 19 Uhr.