Noch vor Anpfiff durften Moritz Stoppelkamp, Leroy Kwadwo, Marvin Ajani und Aziz Bouhaddouz Abschied vom Publikum an der Wedau. Kapitän Stoppelkamp konnte aufgrund von Adduktorenproblemen am Sonntag, 21. Mai 2023, nicht eingreifen. Bouhaddouz und Ajani standen dagegen, anders als zuletzt in Ingolstadt, in der Startformation. Außerdem stießen Jonas Michelbrink und Marvin Knoll zur ersten Elf. Alaa Bakir, Joshua Bitter, Niclas Stierlin und Niklas Kölle (Oberschenkelprobleme) rotierten dafür raus.
Bereits nach 27 Zeigerumdrehungen ließ Jonas Michelbrink „wie aus dem Nichts“ (Torsten Zieger) dann die Wedau erstmals beben. Mit einem Strahl aus rund 24 Metern Torentfernung erzielte der 21-Jährige seinen ersten Profi-Treffer. „Nach dem Training bin ich zuletzt etwas länger draußen geblieben“, verriet der Torschütze. „Heute hab‘ ich mir dann gedacht: ‚Den machste mal genau so!‘“
Wenige Minuten später war dann notgedrungen Feierabend für Tobias Fleckstein. Im Duell mit Adriano Grimaldi war Flecki für den Geschmack von Schiedsrichter Konrad Oldhafer einen Tick zu sehr auf Tuchfühlung mit dem Saarbrücker Angreifer. Die zweite Gelbe Karte gegen Fleckstein war die Konsequenz. Unsere Zebras fortan in Unterzahl (30.).
Darauf reagierte Torsten Ziegner mit einem taktischen Wechsel. Mittelfeldspieler Michelbrink musste raus; Joshua Bitter kam aufs Feld. „Es war klar, dass wir dann hinten etwas mehr Kopfballstärke brauchen. Die gehört nun mal nicht zu meinen Stärken. So hat’s mich dann getroffen“, erklärte Michelbrink nach Abpfiff.
In der Folge gelang Saarbrückens Calogero Rizzuto dann ebenfalls ein durchaus sehenswerter Distanzschuss zum Ausgleich (38.); Benjamin Girth stellte kurz darauf (41.) dagegen wieder die MSV-Führung her.
Nach der Pause schickte Ziegner eine Fünferkette aufs Feld, Rolf Feltscher ersetzte Bouhaddouz. Dennoch schickte Kasim Rabihic (56.) Keeper Braune ins Leere. Der Flachschuss des FCS-Angreifers traf den Innenpfosten und fand seinen Weg ins Netz.
In der Schlussphase sahen sowohl MSV-Kapitän Marlon Frey (75.) als auch der Saarbrücker Capitano Manuel Zeitz (85.). Im Spiel Neun-gegen-Zehn schafften unsere Zebras es schließlich das eigene Tor zu verteidigen und einen Punkt in Duisburg zu behalten.
Das gesamte aufregende Spiel gibt’s für euch hier im Re-Liveticker zur Nachlese.
„Heute standen Jungs auf dem Platz, die hier im nächsten Jahr ackern wollen!“, hielt Kolja Pusch fest. „Die Mannschaft hat sich den Punkt heute aufgrund des Willens redlich verdient“, fügte Torsten Ziegner an. „Ich muss heute die Moral der Spieler hervorheben. Man hat gesehen, was man als homogene Einheit erreichen kann. Das war ein Punkt des Willens!“
„Wir haben uns vorgenommen, in diesem letzten Heimspiel vor dieser tollen Kulisse alles zu geben. Für Saarbrücken ging es um alles und ich bin sehr froh, dass wir einen Punkt holen konnten“, unterstrich Aziz Bouhaddouz. „Für mich selbst war es sehr emotional. Das war in den letzten zweieinhalb Jahren das tollste Spiel. Der MSV wird mir in guter Erinnerung bleiben. Gerne schaue ich wieder vorbei.“