„Wir müssen das Spiel mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge betrachten“, fand Torsten Ziegner dann auch. Sah Ausgleichs-Schütze Alaa Bakir genau so: „Ich weiß nicht, ob ich mich über einen Punkt freuen oder den zwei verlorenen nachtrauern soll.“
Die Tränchen, die beide meinten: „Ärgerlich, dass wir durch einen Konter und ein Eigentor in Rückstand geraten!“, gestand Ziege. Boyamba brachte nach – trotz exzellenter MSV-Chancen! – torloser erster Hälfte die Gäste nach 61 Minuten in Führung, kurz danach lenkte Tobias Fleckstein ein Löwen-Eingabe in die eigenen Maschen (72.).
Das war’s aber noch nicht! „Wir gehen 2:0 in Führung und haben dann nicht die nötige Ruhe ins Spiel bekommen“, haderte Gäste-Coach Maurizio Jacobacci nach dem Abpfiff. Die nötige Ruhe fehlte aber auch, weil unser MSV „tolle Moral bewiesen und den Kopf hoch genommen hat“, wie Ziege treffend formulierte.
Die Folge: zwei Tore in ZebraStreifen. Erst der Anschluss durch Youngster Julian Hettwer (77.), dann nur vier Minuten später der Ausgleich durch den ebenfalls noch sehr jungen Alaa Bakir. Am Ende auch für Jacobacci „ein gerechtes Resultat.“ Für das sich die Meidericher Jungs den Applaus der nimmermüden Wedau-Ränge abholen durften.
„Ich fand“, lobte auch Präsident Ingo Wald, „dass wir über das ganze Spiel die bessere Mannschaft waren. Wir hätten in der ersten Halbzeit schon in Führung gehen können. Dass die Mannschaft nach dem 0:2 so zurückgekommen ist, ist aller Ehren wert.“
Weiter geht’s schon am Mittwoch, 15. März 2023, bei Dynamo Dresden. Ob außer dem gegen München gesperrten Casper Jander weitere Spieler zurück kehren, ist noch offen. „Wir müssen abwarten“, beantwortete Ziege in der Medienrunde die Frage nach den Verletzen und Erkrankten. Immerhin: nach neun Tagen Infekt-Pause ist Moritz Stoppelkamp zumindest wieder gesund und soll am Sonntag ins Training einsteigen.