Vincent Müller (Schultereckgelenksverletzung aus dem Saarbrücken-Spiel) musste kurzfristig passen. An seiner Stelle stand der 19-jährige Max Braune zwischen den Pfosten, um sein Profidebüt zu geben. „Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht. Am Ende ist es eine Entscheidung für Max, der sich das auch einfach mal verdient hat“, erklärte Cheftrainer Torsten Ziegner. „Wir sind froh, dass wir zwei Torhüter in der Hinterhand haben, die beide auf einem starken Level spielen.“
Außerdem kehrte Marvin Ajani nach überstandener Knieverletzung in den Spieltagskader zurück. Vincent Gembalies, Alaa Bakir, Marvin Bakalorz und der bereits erwähnte Müller fehlten verletzt.
Für das erste Defensiv-Highlight des Abends sorgte Niklas Kölle, der nach neun Zeigerumdrehungen spektakulär in die Schussbahn von Mannheims Adrien Lebeau grätschte und so den Abschluss aus kürzester Distanz verhinderte. Den ersten Schocker des Abends brachte Benjamin Girth auf die Platte. Ein Sprint in der gegnerischen Hälfte verursachte ein Zwicken in der Wade, das den Stürmer zum Aufgeben zwang. Für ihn kam Chinedu Ekene ins Spiel (18.).
In den Folgeminuten schafften die Gäste, unsere Zebras in der eigenen Hälfte festzuspielen. Dominik Martinovic (24.) gelang schließlich das entscheidende Dribbling inklusive entscheidendem Abschluss. Aus spitzem Winkel schob der Mannheimer das Spielgerät an Mai und Braune vorbei ins Tor.
Die einzige weitere gefährliche Situation vor dem MSV-Tor verbuchte Bentley Bexter Bahn (29.), der aus der zweiten Reihe zwar frei, aber deutlich übers Tor schoss.
Die letzten Minuten vor der Pause hatten es dann in sich: Nach 43 Minuten führte Kolja Puschs Eckball von der linken Seite einen feinen Eckball aus. Das Spielgerät segelte an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum, bis Sebastian Mai der Kugel die richtige Richtung gab. Bartels blieb im Mannheimer Kasten ohne Abwehrchance. Ausgleich!
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wollte Schiedsrichter Florian Exner dann ein unfaires Einsteigen und ein unsportliches „Abklopfen“ auf dem Rasen von Joshua Bitter gesehen haben. „Josh“ hatte wenige Minuten zuvor bereits Gelb gesehen und somit stellte Exner unsere Nummer 29 vom Feld. Für Moritz Stoppelkamp die „spielentscheidende Szene.“
„Das war aus zweierlei Hinsicht ärgerlich: Zum einen weil es kein Foulspiel war“, fügte Torsten Ziegner an. „Zum anderen weil die Gelbrote Karte meines Erachtens total unberechtigt war. Josh klopft zwar ab, ich finde aber, dass das in einem emotionalen Kontaktsport wie Fußball drin sein muss.“ Stoppel fasste kurz zusammen: „Ich weiß nicht, was den Schiri da geritten hat.“
Zur zweiten Halbzeit kam Rolf Feltscher für Kolja Pusch ins Spiel. Der SV Waldhof blieb dagegen ohne Wechsel – und schaffte es so, die Führung zurückzuerobern. Laurent Jans flankte aus dem rechten Halbfeld, am zweiten Pfosten schlich sich Adrien Lebeau aus Feltschers Rücken und schob am zweiten Pfosten ein (48.). 1:2!
Die nächste Großchance gehörte unseren Zebras (48.): Rolf Feltscher und Moritz Stoppelkamp erkämpften sich auf rechts eine gute Portion Freiraum. Feltscher spielt schlussendlich flach und quer durch den Strafraum. An dessen Ende steht Niklas Kölle und zieht flach ab. Ein Mannheimer Bein klärt hinter Bartels auf der Linie.
Sieben Minuten später war der frei stehende Thomas Pledl der Empfänger einer flach ausgeführten SVW-Ecke und zirkelte den Ball aus dem Rückraum in den Winkel (55.). Daraufhin zog Mannheim sich zurück und verwaltete unaufgeregt die Zwei-Tore-Führung.
„Wir haben kein gutes Spiel gemacht. In den ersten 30 Minuten viele Räume zugelassen, viele Bälle verloren. Das 0:1 war dann folgerichtig. In den letzten 15 Minuten haben wir es dann endlich geschafft, zielstrebig zu sein“, ordnete Torsten Ziegner das Match ein. Letztlich sprach der Fußballlehrer von einem „verdienten Sieg“ für den SV Waldhof.
„Leider haben wir heute verloren. Nichtsdestotrotz war es schön, vor dem Publikum hier zu debütieren“, stellte Max Braune fest und verriet: „Es hat trotzdem mega Spaß gemacht. Gestern nach dem Abschlusstraining, kam der Trainer auf mich zu und hat gesagt, dass ich ranmuss, wenn es bei Vinnie nichts wird.“
Bereits am Samstag, 28. Januar 2023, steht das nächste Heimspiel für unsere Zebras an. Dann ist der VfL Osnabrück zu Gast in der schauinsland-reisen-arena. Anpfiff ist um 14 Uhr.