Coach Torsten Ziegner vertraute exakt derselben Elf, die zuvor die drei Punkte aus Meppen an die Wedau holte. Einzige Kaderneuheit: Benjamin Girth, Neuzugang von Eintracht Braunschweig, stand erstmals als Zebra auf dem Spielberichtsbogen. Jonas Michelbrink, ebenfalls erst vor wenigen Tagen verpflichtet, feuerte die Jungs von der Tribüne aus an. Oliver Steurer, nun in der Innenverteidigung bei Oldenburg unterwegs, kam nach seinem Wechsel erstmals zurück in die schauinsland-reisen-arena.
Unser MSV startete druckvoll und versuchte die Gäste aus Oldenburg früh unter Druck zu setzen. Die daraus resultierten Umschaltmomente konnten allerdings keine allzu große Not im Strafraum des Aufsteigers entfachen. Erst kurz vor der Pause kamen die Zebras zu echten Hochkarätern. Caspar Jander setzte in der 41. Spielminute Marvin Ajani in Szene, der den Querpass direkt nahm. Das Leder prallte vom Außenpfosten ins Seitenaus. Noch enger war es in der 44. Minute, als der Schuss von Moritz Stoppelkamp gerade noch so von einem Oldenburger Bein zur Ecke abgefälscht wurde.
„Wir müssen vielleicht etwas konsequenter im Abschluss werden. Auch die Flanken kam oft zu ungenau und strahlten wenig Gefahr aus“, erklärte MSV-Kapitän Stoppelkamp anschließend.
Benni Girth pflichtete bei: „Offensiv haben wir es in der ersten Hälfte gut gemacht, aber in der letzten Sequenz waren wir zu inkonsequent.“ Direkt nach Wideranpfiff der Dämpfer für unsere Zebras: Kamer Krasniqi schob den Ball links an Vincent Müller vorbei und stellte auf 0:1 (46.). Ein Gegentreffer, der sich nicht abgezeichnet hatte. Unser Capitano fand nach dem Spiel klare Worte: „Nach der Pause haben wir zwei bis drei Minuten geschlafen, das müssen wir uns definitiv ankreiden.“
Trotz des Rückschlags ergab sich das gleiche Bild wie zuvor: Der MSV macht das Spiel und versuchte weiter Chancen zu kreieren. Nach 72 Zeigerumdrehungen war es dann endlich soweit: Die schauinsland-reisen-arena durfte jubeln. Marlon Frey legte eine Hereingabe von Niklas Kölle per Kopf auf Benjamin Girth ab. Der Joker fackelte nicht lange und zimmerte das Leder aus acht Metern ins linke Eck.
Klasse Einstand für unseren Stürmer. Die letzten 20 Minuten rannte der MSV wieder und wieder an – leider erfolglos. „Wir sind nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Vor allem, wenn man sich den Spielverlauf anschaut, kann man schon enttäuscht sein. Ansonsten haben wir ein gutes Spiel gemacht, haben gefightet und wurden am Ende leider nicht belohnt“, analysierte 'Stoppel' die Partie.
Unser Torschütze nahm das Ergebnis positiv auf: „Wir sind jetzt seit vier Spielen ungeschlagen und müssen dran bleiben.“ Im Hinblick auf die kommende Partie am Samstag, 3. September 2022, beim TSV 1860 München gibt sich Girth kämpferisch: „Wir wissen um die Qualität von 1860. Trotzdem werden wir ihnen zusammen mit unseren Fans alles abverlangen.“