Nach einem unglücklichen Zusammenprall brach sich der heute 24-Jährige das Schienbein. Auf den Tag genau zwölf Monate später steht Poggenberg wieder auf dem Platz des SK St. Johann, der Gegner heißt diesmal FC Valenciennes und der Blondschopf spielt 45 Minuten verletzungsfrei durch. „Klar, habe ich daran gedacht“, sagt Pogge. „Das war schon etwas komisch. Aber zu viel darüber nachdenken bringt auch nichts. Ich bin wieder fit. Die Trainingseinheiten sind schon hart, aber das gehört in einer Vorbereitung dazu, das wissen wir!“
Neben Poggenberg standen auch Enis Hajri, Simon Brandstetter, Martin Dausch und Andreas Wiegel auf dem Platz. Poggenberg ließ auf seiner Seite nichts anbrennen, Hajri räumte in der Innenverteidigung auf, Brandstetter gab eine wunderbare Vorlage auf Ahmet Engin zum 4:1, Dausch dirigierte als wäre er nie weggewesen und Wiegel gab rechts außen Vollgas, ließ keinen Zweikampf aus. Zusammen mit Poggenberg waren diese vier die MSV-Spieler, die im vergangenen Jahr lange Ausfallzeiten verkraften mussten. Schmerzen, Reha-Programme, das ist nun vorbei.
„Für einen Fußballer ist es das wichtigste, dass er gesund bleibt. Daher sind Verletzungen nie schön, besonders, wenn sie so lange dauern“, gibt Dauschi zu. Anhaltende Knie- und Hüftprobleme machten dem Familienvater seit Saisonbeginn zu schaffen – da kann er den langen Cut auf dem linken Schienbein, den er sich im Test gegen FC Valencienne zuzog, gut verkraften. Dausch kann in der Vorbereitung komplett mitwirbeln. „Es tut gut, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, so soll es sein!“
Mit neuer Rückennummer mischt auch Andy Wiegel wieder mit, der Kreuzbandriss ist verheilt. Wie macht der Kopf mit? „Angst macht es schlimmer, wenn man zu vorsichtig reingeht, dann kann eher etwas passieren. Ich gebe Vollgas! Außerdem habe ich im Training und den Testspielen wieder so viel Selbstvertrauen gesammelt, dass ich weiß, dass das Knie hält.“ Mit fünf Treffern im Test gegen Tönisvorst meldete sich außerdem Simon Brandstetter zurück, den ein Knöchelbruch lange aus der Bahn geworfen hatte. „Es tut einfach gut, zurück auf dem Rasen zu sein. Auch wenn es bislang nur Testspiele sind: Jedes Spiel ist hilfreich, um wieder einen Schritt nach vorne zu machen.“
In der vergangenen Saison mitspielen konnte bereits Enis Hajri, der auf Grund einer hartnäckigen Bänderverletzung lange pausieren musste. Nicht seine einzige Verletzung in der abgelaufenen Spielzeit: Vor einem Jahr trug Hajri in St. Johann eine Maske, weil er sich in einem Vorbereitungsspiel einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. „Das war schon heftig, aber ist jetzt auch abgehakt. Ich freue mich auf die neue Saison. Wir haben ein gutes Team, die Vorbereitung läuft auch gut. Wir hoffen, dass wir alle weiterhin verletzungsfrei bleiben.“