Marvin Bakalorz kehrte nach überstandenen Rückenproblemen in die Startelf zurück und lief erstmals im Kalenderjahr 2023 auf. Mit Moritz Stoppelkamp, Leroy Kwadwo, Max Braune, Baran Mogultay, Caspar Jander und Julian Hettwer standen sechs Jungs aus dem Meidericher Nachwuchs in der Startelf. Coach Ziegner ergänzte nach Spielende, dass vier Jungs davon unter 20 Jahre sind. Ziegner: „Auch das gehört zu unserem Weg, den wir eingeschlagen haben."
Der Gastgeber kam etwas besser ins Spiel. Ein kleines Quäntchen Matchglück hatten unsere Zebras bei einer Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns: Torben Müsel kam im Strafraum-Duell mit Caspar Jander zu Fall (27.), Hanslbauer wertete die Müsel-Bewegung als zu starkes Einfädeln und entschied auf Weiterspielen. „Wenn er da pfeift, dürfen wir uns nicht beschweren“, meinte Basti Mai am MagentaSport-Mikrofon. Joachim Hopp, der zuvor auf der Tribüne mit einem (neutralen) Zuschauer in den verbalen Infight gegangen war, ergänzte: „Wenn ich das Fernsehbild sehe, muss ich mich bei dem Herrn entschuldigen.“ Im Gegenzug hatte Marlon Frey die bis dahin beste MSV-Chance im Essener Strafraum (28.).
Das MSV-Tor hütete erneut der 19-jährige Max Braune. „Insgesamt macht Max das sehr gut und unaufgeregt für seine jungen Jahre“, ordnete Mai die Torhüter-Leistung zur Pause ein. Gegen Kefkir (2./Distanzschuss), Tarnat (38./Freistoß) und Berlinski (53./Fallrückzieher) parierte Braune, war aber beim anschließenden Abstauber von Rios Alonso machtlos - das 0:1 aus MSV-Sicht. Lob für die Leistung sollte es auch nach Schlusspfiff geben.
Unsere Zebras blieben geduldig, kamen auf dem beackerten Rasen aber nur selten vor das Essener Tor. Bakalorz Kopfball (61.) nach Flanke Pusch gehörte da noch zu den besseren Möglichkeiten.
Der MSV reagierte und brachte nach etwas mehr als einer Stunde Ekene (für Pusch) und König (für Hettwer). König hatte dann (71.) eine gute Schusschance aus kurzer Distanz, die Golz zu vereiteln wusste. Zwar verteidigte Essen den knappen Vorsprung lange geschickt, aber hatte die Rechnung ohne Moritz Stoppelkamp gemacht. In der vorletzten Minute schnitt Stoppel einen direkten Freistoß in die kurze Ecke zum späten 1:1-Ausgleich für die Ziegner-Elf.
„Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben und den Punkt mehr als verdient, sagte Ziegner und freute sich auch für Schlussmann Braune. „Es waren ein paar tolle Paraden dabei. Freut mich auch für ihn, dass wir hier heute etwas mitgenommen haben." Moritz Stoppelkamp, der sich über das prickelende Derby und die "sensationelle Stimmung" der mitgereisten Fans freute, brachte es wie folgt auf den Punkt. „Für solche Spiele wird man Fußballer. Das hat unglaublich Spaß gemacht. Insgesamt können und müssen wir mit dem Punkt leben."
Die nächste Chance auf Zähler für die Zebras gibt es dann in der schauinsland-reisen-arena. Am Samstag, 11. Februar 2023, warten auf unseren Spielverein die Schwäne des FSV Zwickau.