Die lange Corona-Pause und die personelle Herausforderung offenbar ausgeblendet, starteten die MSV-Frauen gegen Leverkusen hellwach und vielversprechend. Das Team von Cheftrainer Thomas Gerstner übte von Anfang an Druck aus und holte gegen den direkten Tabellennachbarn (9.Platz) bereits früh im Spiel eine Serie an Eckbällen heraus. Einen dieser ruhenden Bälle nutzen die Zebras effizient durch einen Schuss von Nina Lange zur 1:0-Führung (3.).
Beide Mannschaften lieferten sich trotz Geisterkulisse Kurtekotten in der Folge eine ausgeglichene, aber vor allem umkämpfte Partie. Aus dem Spiel heraus ergaben sich kaum nennenswerte Möglichkeiten und so kamen die Gastgeberinnen hauptsächlich durch Standards zu Chancen. Auf der anderen Seite eroberte Geldona Morina den Ball im Mittelfeld und leitete über Antonia Halverkamps einen ausichtsreichen Konter ein. Die junge Stürmerin behielt die Übersicht und legte quer zur mitgeeilten Nina Lange, die den Ball ins Netz zimmerte und ihren Doppelpack schnürte - 0:2 (38.)
"Keiner wusste vorher, wo wir stehen", verdeutlicht MSV-Trainer Thomas Gerstner. Umso bedeutender erschien für den Coach die taktische Herangehensweise in so einem bedeutsamen Spiel: "Wir haben das sensationell gemacht. Zum richtigen Zeitpunkt, die richtigen taktischen Mittel angewendet und im entscheidendend Moment die Tore gemacht", zeigte sich der Coach hocherfreut.
Dazu kam das Glück der Tüchtigen, als in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Pfosten nach einem Schuss von Leverkusens Dora Zeller für unsere Zebras im Weg stand und es bei der 2:0-Pausenführung blieb (45.).
Auch ohne personelle Wechsel zur Pause begegneten unsere Zebras den Gastgeberinnen weiterhin auf Augenhöhe. Wirkliche Torchancen blieben aber auf beiden Seiten lange Zeit aus. Erst nachdem Kristina Maksuti für die angeschlagene Toni Halverkamps in der 70 Minute den Job in der Sturmspitze übernahm, wurde es wieder gefährlich. Die albanische Nationalspielerin kam frei vor dem Leverkusener Tor zum Schuss, doch das Leder ging links am Kasten vorbei und verpasste die endgültige Entscheidung.
Nur wenige Minuten später, nach einem langen und präzisen Abschlag von Meike Kämper, tauchte erneut Kristina Maksuti in der gegnerischen Hälfte auf. Wiederum verfehlte die 27-Jährige nur knapp das Tor. Auch die fünfminütige Nachspielzeit spielten die Zebras souverän zu Ende und sicherten sich mit einem verdienten 2:0-Auswärtssieg wichtige Punkte für den Klassenverbleib.
"Wir haben nicht wirklich viele Chancen zugelassen. Besonders in der zweiten Halbzeit so gut wie nichts", lobte Cheftrainer Thomas Gerstner anschließend besonders die Defensivarbeit seines Teams. "Wir haben uns den Sieg mehr als verdient. Die Mädels haben alle 100 Prozent gegeben. Die Moral, der Teamgeist. Alles war auf den Punkt da. Darauf haben wir hin gearbeitet und sind sehr glücklich", zeigt sich Gerstner mehr als zufrieden.
Das nächste Spiel lässt nicht lange auf sich warten. Bereits am Donnerstag, 4. Juni 2020, empfangen die Zebras den 1. FC Köln zum bereits zweimal verschobenen Nachholspiel des zwölften Spieltags.
Bayer 04 Leverkusen – MSV Duisburg 0:2 (0:2)
MSV Duisburg: Kämper (C) –Hochstein, Debitzki, O'Riordan, Angerer – Zielinksi, Moore, Morina –Lange (90. Härling), Günster (90. Mahmutovic), Halverkamps (70. Maksuti)
Bayer 04 Leverkusen: Klink – Kempe (78. Reger), Barth (C), Wirtz, Jessen – Sahlmann (46. Rackow),Wich (78. Vinken) – Uebach, Csiszar (46. Rudelic), Zeller – Nikolic
Tore: 0:1 Lange (3.) 0:2 Lange (38.)
Gelbe Karte: Günster
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann
