Eine WM in ein Land zu vergeben, in dem die grundsätzlichsten Menschenrechte mit Füßen getreten werden, ist auch viele Jahre nach der Entscheidung nicht nachzuvollziehen, und die Tatsache, dass in all‘ diesen Jahren trotz klarer Hinweise auf Tote und weiter andauernde Menschenrechtsverletzungen weder eine Besserung der Situation im Land eingetreten noch die FIFA mit deutlichen Signalen (re-)agiert hat, ist beschämend.
Auf der anderen Seite sehen wir die Sportler, die vor dem Dilemma stehen, auf dem Zenit ihres Könnens eine Weltmeisterschaft unter solch menschenverachtenden Vorzeichen zu bestreiten. Sie haben ihr sportliches Leben lang darauf hingearbeitet, an einem solchen Turnier dabei zu sein, aber sie sind nicht verantwortlich dafür, dass die WM nach Katar vergeben worden ist.
Ob der DFB, ob Fans, ob Medien die WM boykottieren oder nicht und mit welcher Entscheidung oder welchem Auftreten jeder einzelne mehr für die Menschen in Katar bewegt, darüber steht uns als MSV sicher kein Urteil zu, das ist eine Entscheidung, die jeder für sich abwägen muss.
Unsere Verantwortung als ein Club in einer Stadt mit vielen verschiedenen Kulturen ist aber sicher, mit unseren Mitgliederinnen und Mitgliedern weiter für Toleranz, für Respekt, für soziale Integration und für ein Miteinander einzustehen.
Das werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch weiter immer und überall dort, wo wir die Möglichkeit dazu haben, vertreten und vorleben.