Eine Änderung gab es im Spieltagskader unserer Zebras, eine in der Startelf: Baran Mogultay ersetzte auf der linken Abwehrseite Niklas Kölle; Joshua Bitter stand nach seiner Genesung anstelle von Chinedu Ekene im Kader. Jonas Michelbrink und Caspar Jander stellten erneut neben Marvin Bakalorz die Mittelfeldzentrale, Aziz Bouhaddouz legte als einzige Sturmspitze los.
Bereits nach zweieinhalb Minuten blieb Marvin Bakalorz vor den anwesenden 3.593 Zuschauer die Luft weg: Sebastian Mrowca zog nach einer flach gespielten Eckballeingabe per Vollspann ab. Bakalorz‘ Brust – etwa eineinhalb Metern vom Abschluss entfernt – verhinderte die frühe Großchance der Gastgeber.
Frühe und viele Chancen, doch keine Tore
Auf der Gegenseite zog Aziz Bouhaddouz aus spitzem Winkel ab (6.) und verfehlte den Kasten von Keeper Arthur Lyska knapp. Darüber hinaus war die Anfangsphase von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und von Wiesbadener Eckbällen geprägt: Bis zur 20. Minute hatten die Gastgeber alleine sieben Ecken gesammelt und waren in dieser Phase dem Führungstreffer näher,
Die deutlichste Chance hatte Benedict Hollerbach (22.), der einen hohen Ballgewinn erzielte und aus zentraler Position – bei 16 Metern Torentfernung – zum Schuss kam.
Die MSV-Konter von Michelbrink (24.), Ajani (26.) und Bouhaddouz (28.) wussten die in schwarz Gekleideten in letzter Instanz abzuwehrend. Stoppelkamps Abschluss segelte knapp über den Querbalken (29.). Bouhaddouz scheiterte noch vor der Pause zweimal mit zentral abgesetzten Schüssen an Lyskas Abwehrkräften (36./37.).Weitere Szenen folgte, doch torlos ging’s in die Kabinen.
Zum Wiederanpfiff brachte Ziegner Kolja Pusch für Jonas Michelbrink in die zentrale Mittelfeldposition. Früh im zweiten Spielabschnitt tauchte Ivan Prtajin (47.) frei im MSV-Strafraum auf. Vincent Müller fing den Kopfball ohne Probleme. Zwei Minuten später erstocherte Benedict Hollerbach im Sechzehner das Spielgerät und gab ab auf Prtajin. Wiederum war Müller auf dem Posten und wehrte ab.
Zwei Tore in zwei Minuten
Dann klingelte es gleich zweimal: Erst "verwandelten" Wiesbadens Bjarke Jacobsen und Arthur Lyska gemeinsam Moritz Stoppelkamps Hereingabe von rechts zum 1:0 für unsere Zebras (54.), dann staubte Kolja Pusch nach seinem eigenen Lattentreffer per Flugkopfball ab (56.). Doppelschlag – 2:0!
Zwar gelang Wehen der zeitige Anschluss - Kapitän Johannes Wurtz nutzte einen durchgerutschten Einwurf zum Anlass, volley abzuschließen (62.). - doch unsere Zebras warfen sich weiter rein und steckten nicht auf: Schlitzohr Moritz Stoppelkamp überlistete Lyska mit einem passgenauen Abschluss aus der linken Halbposition (88.). 3:1 – die Entscheidung, die MSV-Bank und die MSV-Kurve platzten vor Freude.
„Ein richtig klasse Freitagabendspiel. Total viel Tempo in beide Richtungen, total viele Torchancen in beide Richtungen“, resümierte Torsten Ziegner. „Es war eine total schwierige Aufgabe. Die Jungs haben total viel investiert und auch verdient gewonnen.“
Material für die Videoanalyse
Auf die Frage, wie man diesen Moment und diese Leistung konservieren könne, antwortete unser Cheftrainer: "Wir mussten uns diesen Sieg hart erkämpfen. Ich werden den Jungs immer wieder diese Situationen vor die Nase halten, die ausschlaggebend waren, dass wir dieses Spiel heute gewonnen haben." Auf der Rückfahrt wird das wohl nicht geschehen, mutmaßte ein erleichterter Moritz Stoppelkamp und argumentierte mit einer "schwachen Internetverbindung auf der Autobahn".
Stoppel ordnete den Sieg nach Abpfiff als „verdient und erkämpft“ ein. „Wir haben alles reingeworfen und hatten zum Teil auch ein wenig Matchglück.“ Der Kapitän fügte an: „Auf einer solchen Leistung müssen wir aufbauen!“
Auch Youngster Baran Mogultay hatte seinen Anteil daran. „Es war schön, dass der Trainer mir heute das Vertrauen geschenkt hat“, freute sich Baran. „In den letzten zehn Minuten kamen leichte Krämpfe, aber ich finde, dass das kein Grund aufzuhören. Man sollte immer alles geben!“ Ein glücklicher Mogultay schloss ab: „Ein Tag, den ich nie vergessen werde!“
Weiter geht’s in der schauinsland-reisen-arena am Samstag, 5. November 2022, gegen die Spielvereinigung Bayreuth. Tickets für das Spiel gibt's hier.