Die Gastgeber gingen mit dem Selbstvertrauen von sieben Spielen ohne Niederlage ins Rennen. Trotzdem erwischten unsere Meidericher Jungs den besseren Start. Nach 14 Minuten stellten Vincent Vermeij und Sinan Karweina Ciftci vor eine unlösbare Situation im Aufbauspiel. Vermeij eroberte und legte quer für Karweina, der traf eiskalt.
Nach dem Seitenwechsel legte Ahmet Engin nach. Sein Flachschuss überwand FCK-Keeper Matteo Raab bei dessen erstem Startelfeinsatz (64.).
Im Anschluss an die Partie verriet Gino Lettieri: „Wir wollten uns zurückziehen, Lautern kommen lassen und dann aggressiv gegen den ersten Ball, den Lautern in unsere Hälfte spielt, zu gehen. Ich denke, dass wir das sehr, sehr gut umgesetzt hatten.“ Trotzdem: „Hinten raus passieren uns zu viele Fehler.“
„Der Wille, die Leidenschaft hat gestimmt“, stellte Moritz Stoppelkamp das Positive in den Vordergrund. „Man hat gesehen, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben. Leider ist es in unserer Situation zu wenig, wenn du daraus nur einen Punkt mitnimmst. Bis der Schiri abpfeift, müssen wir das Tor verteidigen. Das haben wir nicht gemacht.“
Wie so häufig in dieser Saison drehten die Lauterer im kurz vor Ende der Partie auf. Marvin Pourié traf doppelt (89./90.). Kein Team der 3. Liga hat so häufig in der Schlussviertelstunde getroffen wie der 1. FCK. Sieben der insgesamt 14 Treffer fielen nach der 75. Zeigerumdrehung.
„Bis zur 89. Minute haben wir ein überragendes Auswärtsspiel abgeliefert – und das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, analysierte Moritz Stoppelkamp am Sportschau-Mikrofon. „Wir haben super gegen den Ball gearbeitet. In der 89. und 90. kriegen wir dann den Ausgleich. Das ist gerade schwierig zu erklären.“ Sein Coach fügte an: „So ist Fußball: wenn man nicht bis zum Schluss konsequent dagegen arbeitet, passiert so etwas. Ich bin trotzdem mit der Leistung der Mannschaft zufrieden.“
Mit Blick auf die letzten drei Partien vor Weihnachten (Wiesbaden, Bayern II, Magdeburg) meinte Lettieri entschlossen: „Wir werden diese Spiele mit dem gleichen Engagement wie heute konsequent anzugehen und bis zum Schluss dranbleiben.“
Weiter geht es für unsere Zebras am Samstag, 12. Dezember 2020, im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden. „In unserer Situation ist egal, welcher Gegner kommt. Wir müssen punkten. Heute haben wir eine Riesenchance verpasst, dreifach zu punkten. Das ist sehr, sehr ärgerlich. Das müssen wir sehr, sehr schnell abhaken!“, gibt Kapitän Stoppelkamp die Marschroute für die kommende Woche vor.